Alan Shepard Der zweite Mann im All

Alan Shepard war der erste amerikanische Astronaut im Weltall.
Washington Es gibt Erfolge, die schal schmecken. Zweiter Mann im Weltraum zu sein etwa. Alan Shepard, der Held in der „Mercury“-Kapsel, freute sich zwar über seinen Flug. „Junge, was für ein Ritt“, schwärmte er an jenem historischen 5. Mai 1961. Präsident John F. Kennedy feierte den ersten Amerikaner im All gar mit einer Konfettiparade. Doch bereits am 12. April hatten die Sowjets Juri Gagarin in den Weltraum befördert. Ein verrückter Wettlauf war das damals - und Shepard ein Astronaut mit viel Ego und reichlich Launen.
Es ging nicht nur darum, wer bei der Jagd nach den Sternen die Nase vorn hat. Viel mehr stand auf dem Spiel. Es ging während des Kalten Krieges um den Wettlauf der Systeme. Wer ist überlegen: Kapitalismus oder Kommunismus, Ost oder West?
Und die ersten Etappen im Weltall hatten die Amerikaner erst einmal verloren. Erste Schlappe war der „Sputnik-Schock: Am 4. Oktober 1957 gelang es der Sowjetunion als erstes Land, einen Satelliten auf die Reise um die Erde zu befördern. Das piepsende Ding traf die Amerikaner und ihr Überlegenheitsgefühl ins Mark. Die zweite Niederlage war am 12. April 1961 Gagarins Reise ins All. „Kolumbus des Kosmos“, jubelten Sowjetmedien damals.
Zudem hatte Shepards Ritt einen weiteren Schönheitsfehler: Er dauerte alles in allem nur 15 Minuten und 22 Sekunden - vom Abheben auf dem Weltraumbahnhof Cape Canaveral in Florida bis zur Landung im Atlantik. Gerade mal fünf Minuten lang schwebte der damals 37-Jährige in der Schwerelosigkeit. Nur ein kleiner „Weltraumhopser“ höhnten die Russen. Gagarin war fast zwei Stunden lang im All geblieben.
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