Analyse von E-Batterien Twaice als bestes europäisches Cleantech-Start-up ausgezeichnet

Das Münchener Start-up hat bereits namhafte Kunden gewonnen.
Düsseldorf Eine internationale Vereinigung zur Förderung sauberer Technologien hat das deutsche Start-up Twaice als europäisches Cleantech-Unternehmen des Jahres 2021 ausgezeichnet. Die Münchener Firma, die mit einer Analytiksoftware den Gesundheitszustand von Elektrobatterien misst und den Alterungsprozess errechnet, schnitt in der Auswertung der Cleantech Group am besten ab.
Die Vereinigung mit Sitz in San Francisco fördert energieeffiziente, umweltschonende Technologien in der Elektromobilität, der Agrarwirtschaft und anderen Bereichen und veröffentlicht jährlich eine Liste mit den 100 vielversprechendsten Unternehmen. Twaice steht zum ersten Mal darauf und holte europaweit die meisten Punkte.
„Besonders die erfolgreiche Finanzierungsrunde im März und die Partnerschaft mit Munich Re“ hätten die Jury überzeugt, sagte Richard Youngman, Chef der Cleantech Group. Vor zehn Monaten hatte Twaice knapp zwölf Millionen Euro frisches Kapital bekommen. Die Kooperation zwischen Twaice und dem Versicherungskonzern ermöglicht es, Lithium-Ionen-Batterien mithilfe der Daten von Twaice zu versichern.
Die Software analysiert, wie sich Betriebsbedingungen, Fahrweise und Ladeverhalten auf die Qualität der Batterie auswirken. Mit diesem Modell lässt sich der Zustand des Aggregats zu einem bestimmten Zeitpunkt in der Zukunft prognostizieren. Die Informationen helfen etwa dem Rückversicherer Munich Re dabei, Leistungsgarantieversicherungen für die Batterien zu taxieren.
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Vor zwei Wochen trat Twaice der 2017 von der EU-Kommission initiierten europäischen Batterie-Allianz bei. „Mit unserer Technologie und unserem Expertenwissen können wir verschiedenste Akteure im Markt unterstützen, die Entwicklung und den Einsatz ihrer Batterien zu optimieren“, sagte Geschäftsführer Stephan Rohr.
Global Cleantech 100: Acht deutsche Firmen im Bereich Energie und Strom
Das Angebot richtet sich nicht nur an Versicherer und Autohersteller wie Audi – ein weiterer Kunde von Twaice –, sondern auch an Flottenbetreiber und Energiekonzerne. Bislang kommt die 2018 gegründete Firma auf einstellige Millionenumsätze. „Wir wollen den Umsatz jedes Jahr verdreifachen“, kündigte Rohr 2020 an.
Im Bereich Energie und Strom ist Twaice aber nicht der einzige deutsche Vertreter im Cleantech-Ranking. Sieben weitere stehen dort, die sich mit intelligenten Heizsystemen oder Wasserstoffspeichern hervortun.
62 der 100 ausgezeichneten Firmen stammen aus Nordamerika, fünf aus dem Asien-Pazifik-Raum und 33 aus Europa und Israel. Die europäischen haben insgesamt 1,9 Milliarden US-Dollar an Investments eingesammelt. Das entspricht rund 34 Prozent des Kapitals, das die 100 Cleantech-Unternehmen bekamen.
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