Astronomie Kosmischer Leuchtturm erkennt Schwarzes Loch

Die künstlerische Darstellung zeigt den Pulsar (l.) in unmittelbarer Umgebung zum superschweren schwarzen Loch. Die Radiomessungen des Pulsars lassen darauf schließen, dass ein sehr starkes Magnetfeld in direkter Nähe des zentralen Massemonsters existiert.
Düsseldorf Neben dem gigantischen Schwarzen Loch im Herzen unserer Milchstraße blinkt ein kosmisches Leuchtfeuer. Das haben Astronomen um Ralph Eatough vom Max-Planck-Institut für Radioastronomie in Bonn mit dem 100 Meter großen Radioteleskop in Effelsberg in der Eifel entdeckt.
Nach einem solchen sogenannten Pulsar im galaktischen Zentrum hatten Forscher seit zwei Jahrzehnten gesucht. Denn das Leuchtfeuer erlaubt neue Untersuchungen der Zentralregion unserer Galaxis, wie die Wissenschaftler im britischen Fachjournal „Nature“ berichten.
Pulsare sind schnell rotierende Neutronensterne – kompakte Überreste ausgebrannter Sonnen, die überwiegend im Radiofrequenzbereich strahlen. Diese Strahlung ist gebündelt wie der Lichtkegel eines Leuchtturms – liegt die Erde in Sichtlinie zu dem Strahl, können Astronomen bei jeder Umdrehung des Sterns ein Signal auffangen.
Schwer zu beobachtender Grenzbereich
Zahlreiche Pulsare wurden im Laufe der Jahre im All gefunden, nur die Suche im Zentrum unserer Milchstraße war bislang erfolglos. Das Schwarze Loch dort verschluckt große Mengen Gas und hat sich so bereits eine Masse von rund vier Millionen Sonnen einverleibt. Magnetfelder dürften dabei eine wichtige Rolle spielen, doch wie der Prozess im Detail abläuft, ist nicht vollständig geklärt. Der Grenzbereich des Schwarzen Lochs ist sehr schwer zu beobachten und verbirgt sich hinter dem heißen Gas, das sich zu einer wirbelnden Scheibe sammelt.
Fündig wurden die Wissenschaftler nun dank der Hilfe der US-Raumfahrtbehörde Nasa. Einige ihrer Satelliten registrierten den Strahlungsausbruch einer neuen, pulsierenden Röntgenquelle in Richtung des galaktischen Zentrums.
„Sobald wir von der Entdeckung regelmäßiger Pulse im Röntgenbereich mit dem NuSTAR-Teleskop gehört hatten, haben wir das Effelsberger 100-Meter-Teleskop in Richtung des galaktischen Zentrums ausgerichtet”, so Ralph Eatough. Aufgrund der besonderen Lage des Objekts musste das Team einigen Aufwand betrieben, um zu sichern, dass es sich dabei um eine reale Quelle im fernen Universum handelt und nicht etwa um von Menschen erzeugte Störstrahlung auf der Erde.
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Dauert vielleicht etwas länger, sich einen Pulsar irgendwo hin zu wünschen ;-)