Auszeichnungen Das sind die Nobelpreisträger 2020

Die Geehrten erhalten eine Goldmedaille und je Kategorie insgesamt zehn Millionen Kronen (rund 950.000 Euro). Das ist eine Million Kronen mehr als im Vorjahr, um der Inflation Rechnung zu tragen.
Stockholm Die Nobelpreis-Woche hat mit mit der Kategorie Medizin und Physiologie begonnen, an Dienstag folgte die Auszeichnung für Physik, am Mittwoch für Chemie. Am Donnerstag wurde der Preis für Literatur vergeben, am Freitag jener für Frieden.
Zudem hat die Schwedische Reichsbank einen Wirtschaftspreis im Gedenken an Alfred Nobel ins Leben gerufen, dessen Preisträger am Montag bekanntgegeben wurden.
Die Geehrten erhalten eine Goldmedaille und je Kategorie insgesamt zehn Millionen schwedischen Kronen (rund 950.000 Euro). Das ist eine Million Kronen mehr als im Vorjahr, um der Inflation Rechnung zu tragen.
Das Geld stammt aus dem Nachlass des Schöpfers des Preises, des schwedischen Erfinders Alfred Nobel, der das Geld vor 124 Jahren hinterlassen hat.
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Nobelpreis für Wirtschaft: Paul Milgrom und Robert Wilson

Die beiden US-Wissenschaftler machten sich um Auktionstheorien verdient.
Die beiden US-Ökonomen werden für Verbesserungen der Auktionstheorie und Erfindungen von neuen Auktionsformaten geehrt, teilte die Königlich-Schwedische Akademie der Wissenschaften mit. Die neuen Auktionsformate seien ein gutes Beispiel dafür, wie aus Grundlagenforschung Erfindungen zum Wohle der Gesellschaft erwachsen könnten, teilte die Akademie weiter mit. Der Nobelpreis im Fach Wirtschaftswissenschaften wird seit 1968 verliehen.
Nobelpreis für Frieden: Welternährungsprogramm der UN

Die UN-Organisation ist in zahlreichen Krisenregionen der Welt im Einsatz.
Das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP) wird mit dem Friedensnobelpreis 2020 geehrt. Damit werde der Einsatz der Organisation im Kampf gegen Hunger und für bessere Friedensbedingungen in Konfliktregionen gewürdigt, sagte die Vorsitzende des norwegischen Nobelkomitees, Berit Reiss-Andersen. Das WFP sei eine treibende Kraft, um zu verhindern, dass Hunger als Waffe in Krieg und Konflikten eingesetzt werde.
Der Kampf gegen Hunger sei auch in Zeiten der Pandemie wichtig. Hunger zu verhindern trage dazu bei, Stabilität und Frieden in der Welt zu schaffen.
„Dies ist ein stolzer Moment“, sagte der Sprecher des Welternährungsprogramms der Vereinten Nationen in Genf, Tomson Phiri. Phiri war in einer Pressekonferenz gerade dabei, über die Arbeit des WFP im Sudan zu berichten, als der Preisgewinn bekannt wurde.
Nobelpreis für Literatur: US-Lyrikerin Louise Glück geehrt

Die amerikanische Poetin Louise Glück hat den Preis in diesem Jahr erhalten.
Die 77-Jährige werde „für ihre unverkennbare poetische Stimme“ ausgezeichnet, mit der sie „mit strenger Schönheit die individuelle Existenz universell“ mache, sagte der Ständige Sekretär der Akademie, Mats Malm. Auf Deutsch sind von Glück bei Luchterhand mehrere Gedichtbände erschienen - sie sind allerdings vergriffen. Schon als Mädchen schrieb sie Gedichte. Nach ihrem Debüt „Firstborn“ (1968) veröffentlichte die heutige Literaturprofessorin elf weitere Gedichtbände sowie mehrere Bücher mit Essays über Poesie. Aktuell lehrt sie an der Elite-Uni Yale in New Haven (Connecticut) Englisch.
Nobelpreis für Chemie: Entwicklung der Genschere Crispr/Cas9

Die beiden Forscherinnen haben die Genschere Crispr-Cas9 entwickelt.
Der Nobelpreis für Chemie geht in diesem Jahr an die derzeit in Deutschland arbeitende Genforscherin Emmanuelle Charpentier (Frankreich) sowie an Jennifer A. Doudna (USA) für die Entwicklung von Methoden zur Erbgut-Veränderung. Das teilte die Königlich-Schwedische Akademie der Wissenschaften am Mittwoch in Stockholm mit. Sie haben die Genschere Crispr/Cas9 maßgeblich entwickelt.
Crispr/Cas9 habe die molekularen Lebenswissenschaften revolutioniert, neue Möglichkeiten für die Pflanzenzüchtung gebracht, trage zu innovativen Krebstherapien bei und könne den Traum von der Heilung vererbter Krankheiten wahr werden lassen.
Emmanuelle Charpentier und Jennifer Doudna machten eines der schärfsten Werkzeuge der Gentechnologie nutzbar: Crispr/Cas9-Genscheren. Mit ihr können Forscher die DNA von Tieren, Pflanzen und Mikroorganismen mit höchster Präzision verändern, wie es zur Begründung hieß.
Nobelpreis für Physik: Forschungen zu Schwarzen Löchern

Die drei Preisträger des Physiknobelpreises sind in diesem Jahr Roger Penrose, Reinhard Genzel und Andrea Ghez.
Der Nobelpreis für Physik geht in diesem Jahr zur einen Hälfte an Roger Penrose (Großbritannien) sowie zur anderen Hälfte an Reinhard Genzel (Deutschland) und Andrea Ghez (USA) für ihre Forschungen zu Schwarzen Löchern.
Das teilte die Königlich-Schwedische Akademie der Wissenschaften am Dienstag in Stockholm mit. Reinhard Genzel ist Direktor des Max-Planck-Instituts für extraterrestrische Physik in Garching bei München.
Roger Penrose (geboren 1931) bekommt den Preis für die Entdeckung, dass die Bildung von Schwarzen Löchern eine robuste Vorhersage der Allgemeinen Relativitätstheorie ist. Reinhard Genzel (geboren 1952) und Andrea Ghez (geboren 1965) werden ausgezeichnet für die Entdeckung eines supermassiven kompakten Objekts im Zentrum unserer Galaxie.
Nobelpreis für Medizin: die Entdeckung von Hepatitis-C

Harvey Alter, Michael Houghton und Charles Rice (v.li.) erhalten den Preis in der Kategorie Medizin.
Die Amerikaner Harvey J. Alter, Charles M. Rice und der Brite Michael Houghton erhalten die Auszeichnung im Bereich Medizin. Sie würden für die Entdeckung des Hepatitis-C-Virus ausgezeichnet.
Der Erreger ist ein Hauptverursacher von Lebererkrankungen und Millionen Menschen sind mit ihm infiziert.
Die drei Wissenschaftler hätten dazu beigetragen, eine wichtige Ursache von Hepatitis-Infektionen zu verstehen, die durch Blut übertragen würden und nicht durch die zuvor entdeckten Viren Hepatitis A und B erklärt werden konnten, teilte das Komitee mit. Ihre in die 1970er- und 80er-Jahre zurückreichende Arbeit habe geholfen, Millionen Menschenleben zu retten.
Die Weltgesundheitsorganisation WHO schätzt, dass es mehr als 70 Millionen Hepatitis-C-Fälle und jährlich etwa 400.000 Todesopfer gibt. Die Krankheit ist auch eine bedeutende Ursache von Krebs.
Mit Agenturmaterial.
Mehr: Drei Astronomen erhalten Physik-Nobelpreis für Erforschung des Universums
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