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Dinosaurier-Laute Gurrte der T. rex wie eine Taube?

In Hollywood-Filmen lässt man gerne Dinosaurier ihre Opfer anbrüllen, wie es heutige Raubtiere tun. Doch möglicherweise gibt es ein besseres Modell für die Lautäußerungen der Riesenechsen: die Ringeltaube.
  • Jan Dönges
12.07.2016 - 11:34 Uhr
Der T. rex gehörte zu den größten Sauriern seiner Zeit. Gerade für die Giganten unter den Dinosauriern könnte Gurren ein probates Mittel gewesen sein, um paarungswillige Artgenossen auf sich aufmerksam zu machen. Quelle: dpa
Tyrannosaurus rex

Der T. rex gehörte zu den größten Sauriern seiner Zeit. Gerade für die Giganten unter den Dinosauriern könnte Gurren ein probates Mittel gewesen sein, um paarungswillige Artgenossen auf sich aufmerksam zu machen.

(Foto: dpa)

Heidelberg Welche Laute die Dinosaurier produzierten, wird sich wohl nie ganz klären lassen, denn aus den Fossilien lässt sich das nur schwer ablesen. Ihre heute noch lebenden Nachfahren, die Vögel, sind vor allem für ihr Zwitschern berühmt.

Doch im Vogelreich finden sich noch andere Techniken. So kennt man etwa von Taube oder Strauß die Lautproduktion mit geschlossenem Schnabel, das Gurren. Der Klang wird dabei vornehmlich durch die Seiten des Halses abgeben, der Kehlsack weitet sich.

Der böse Onkel des T. rex
Lythronax argestes
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Er war acht Meter lang, zweieinhalb Tonnen schwer und hatte ein riesiges Maul voller scharfer Zähne – der neu entdeckte Verwandte des berühmten Tyrannosaurus rex. Lythronax argestes, so der Name der furchterregenden Riesenechse, lebte vor etwa 80 Millionen Jahren in Laramidia, einer Landmasse an der Westküste Nordamerikas.

(Foto: dpa)
Lythronax argestes, Mark Loewen
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Mark Loewen vom Natural History Museum of Utah entdeckte die neue Dino-Art im Grand Staircase-Escalante National Monument. Sein Team grub im Jahr 2009 Knochen von Schädel, Hüfte, Beinen und Schwanz des Dinosauriers aus.

(Foto: ap)
Lythronax Argestes
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Lythronax sei der älteste Vertreter aus der Familie der Tyrannosauridae, der bisher entdeckt wurde, schreiben die Forscher im  Fachmagazin „PLOS ONE“. T. rex zum Beispiel lebte etwa zehn bis zwölf Millionen Jahre später.

(Foto: ap)
Lythronax Argestes
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Wie viele seiner Verwandten hatte Lythronax sehr kurze Arme. Auffällig sind zudem seine kurze und eher schmale Schnauze sowie der breite Hinterschädel. Die Augen von Lythronax waren nach vorne gerichtet. Er hatte dadurch ein überlappendes Sichtfeld, was für einen Räuber sehr hilfreich war, wie Loewen erläutert. Bisher hatten Experten angenommen, dass diese Kopfform erst zehn Millionen Jahre später entstanden war.

(Foto: ap)
Lythronax Argestes
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Durch den Vergleich mit 54 anderen Arten von fleischfressenden Dinosauriern fanden die Forscher heraus, dass Lythronax am nächsten mit T. rex und mit Tarbosaurus bataar verwandt ist. Sie gehen davon aus, dass sich die Tyrannosauridae schon in der Zeit vor 80 Millionen Jahren in verschiedene Arten aufgespaltet hatten.

(Foto: ap)
Lythronax Argestes
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Damals war der nordamerikanische Kontinent von Nord nach Süd durch ein Meer geteilt, auch Teile der dadurch entstandenen westlichen Landmasse Laramidia lagen wohl für lange Zeit unter Wasser. Einzelne Regionen waren dadurch voneinander isoliert und erlaubten eine unabhängige Entwicklung der Tyrannosauridae. Eine Folge davon war, dass im südlichen Laramidia andere Arten lebten als im Norden der Landmasse - und zwar innerhalb der gleichen Dinosaurier-Gruppen.

(Foto: ap)
Lythronax argestes, Grand Staircase-Escalante National Monument
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Die Fundstelle des neu entdeckten Raubsauriers dürfte nach Einschätzung der Forscher noch zahlreiche weitere Dinosaurier-Überreste birgt. Scott Sampson, Ko-Autor der Studie, bezeichnete das Gebiet als noch „weitgehend unerforschten Dinosaurier-Friedhof“.

(Foto: ap)

Eine Technik, die sich auch bei anderen Dinosaurierverwandten findet, etwa den Krokodilen. Aus dieser Tatsache schließen nun Forscher um Tobias Riede von der privaten Midwestern University in Illinois, dass Dinosaurier sehr wahrscheinlich auch über jenen Modus der Klangerzeugung verfügten.

Die Forscher haben dazu ermittelt, bei welchen Tiergruppen im Stammbaum der Arten das Merkmal vorhanden ist. Bei den Vögeln dürfte der Studie zufolge insgesamt mindestens 16-mal unabhängig voneinander diese Technik der Lautproduktion entstanden sein. Sie findet sich ebenso bei Krokodilen, die mit den Vögeln zu den heute noch lebenden Vertretern der Archosaurier gehören, zu denen man auch die Dinosaurier zählt. Das macht es nach Meinung der Autoren wahrscheinlich, dass mindestens einige Arten der urzeitlichen Riesenechsen auf solche Weise Laute produzierten.

Bei Vögeln wird das Gurren überwiegend zur Partnersuche eingesetzt. In der Regel werden dabei dumpfe, tiefe Töne hervorgebracht. Zudem scheint die Technik an eine körperliche Mindestgröße gekoppelt zu sein. Kleine Singvögel etwa beherrschen sie nicht. Möglicherweise war das Gurren also gerade für die Giganten unter den Dinosauriern ein probates Mittel, um paarungswillige Artgenossen auf sich aufmerksam zu machen.

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