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Drohnen von DJI Peking fliegt mit

DJI hat Drohnen weltweit populär gemacht – drei von vier Geräten stammen von den Chinesen. Jetzt räumt DJI ein, dass die Pekinger Regierung auf private Videos und Fotos Zugriff haben könnte – auch in Deutschland.
21.04.2016 - 17:37 Uhr
Auf Bilder der Drohnen könnte auch die chinesische Regierung Zugriff haben. Quelle: dpa
„Phantom“-Drohne von DJI

Auf Bilder der Drohnen könnte auch die chinesische Regierung Zugriff haben.

(Foto: dpa)

Shenzhen Mit einem Brummen wie ein Rasenmäher erhebt sich die weiße Drohe in die Luft. Sie schwebt über die Köpfe der Passanten hinweg, umkreist einen kleinen Parkplatz, bleibt dann in der Luft stehen und filmt in detailgenauer 4K-Auflösung die Menschen von oben. Die Kamera-Drohne Phantom 4 ist erst seit wenigen Wochen auf dem Markt, und soll den chinesischen Hersteller DJI zu einem weiteren Vorsprung auf dem wachsenden Markt verhelfen. Stolz präsentiert der Marktführer vor der Konzernzentrale im südchinesischen Shenzhen, wie die bis zu 70 Stundenkilometer schnelle Drohne automatisch Hindernissen ausweichen kann.

DJI schmückt sich gern mit den beeindruckenden Luftaufnahmen, die mit den Drohnen der Firma von Kunden überall auf der Welt entstanden sind. Privatleute filmen ihren Garten, Feuerwehrleute ihre Brandeinsätze, und Tierforschern gelingen außergewöhnliche Aufnahmen von Wahlen aus der Luft.

Doch wem gehören die Bilder, die so entstehen, und wer darf darauf Zugriff haben? Bei der Produktpräsentation in der Konzernzentrale räumt Unternehmenssprecher Zhang Fanxi ein, dass das Unternehmen mit der chinesischen Regierung zusammenarbeite und Behörden Zugriff auf Daten der Nutzer gewähre. „Wir stehen in einem ständigen Austausch mit den Behörden“, sagt Zhang. Verhandlungen liefen, wie künftig mit den Daten der Nutzer umgegangen werden soll.

Die Aussagen haben Sprengkraft. Wie fast alle Technologiefirmen weltweit sammelt DJI Informationen über seine Nutzer. In ihren Datenschutzbestimmungen weist die Firma Nutzer in Deutschland darauf hin: „DJI-Produkte und Dienstleistungen verbinden sich mit in den Vereinigten Staaten, China und Hongkong gehosteten Servern.“

Die besten Drohnen für Hobbyfilmer
DJI: Phantom 4 – Der Hindernisläufer
1 von 5

Das neueste Modell des chinesischen Marktführers überrascht mit intelligenten Funktionen: Sie folgt Personen, die der Nutzer auf dem Display markiert, und weicht selbständig Hindernissen aus. Die Kamera filmt in 4K-Auflösung. Der Akku hält 28 Minuten, fünf Minuten länger als beim Vorgänger. Im Sportmodus fliegt die Phantom jetzt 72 Kilometer pro Stunde, die Reichweite der Fernsteuerung steigt auf fünf Kilometer. Preis: 1600 Euro.

(Foto: PR)
Yuneec: Typhon H – Der Ausfallsichere
2 von 5

Ausgestattet mit sechs Propellern, fliegt das neue Modell des chinesischen Herstellers Yuneec auch weiter, wenn zwei Propeller ausfallen. Dank eingebauter Stereokamera des Chipherstellers Intel soll die Drohne Hindernisse erkennen und so Kollisionen vermeiden. Die Landekufen klappen im Flug hoch, damit sie nicht im Bild der Schwenkkamera auftauchen, die in 4K-Auflösung filmt. Verkaufsstart ist April. Preis: 1800 Euro.

(Foto: PR)
Lily: Lily – Die Selfie-Drohne
3 von 5

Sie sieht aus wie ein fliegendes Ei und lässt sich aus der freien Hand starten: Die Drohne Lily ist besonders vielseitig und einfach zu bedienen. Aktiviert der Nutzer einen Sender in der Hosentasche, dann folgt Lily ihm auf Schritt und Tritt. Sogar wasserdicht soll der Flieger sein, wenn er aus Versehen mal im Pool landet. Preis: 919 Dollar.

(Foto: PR)
3D-Robotics: Solo – Die Vielseitige
4 von 5

Solo heißt die Drohne des US-Startups 3D Robotics – dabei ist sie besonders bindungsfreudig: Der Anschluss für die Kamera lässt sich nicht nur mit einer Action-Kamera von GoPro bestücken, sondern auch mit anderen Accessoires, etwa der Virtual-Reality Kamera Pixpro SP360 von Kodak, die 360-Grad-Videos aufzeichnet. Preis: Ab 999 Dollar.

(Foto: PR)
Parrot: Bebop – Die Einsteigerdrohne
5 von 5

Klein, leicht und robust: Die Drohne Bebop von Parrot ist vor allem Einsteigern zu empfehlen, die sich im Fliegen üben möchten und dabei möglichst keine Unfälle verursachen wollen. Im Falle eines Zusammenstoßes schaltet der Miniflieger automatisch die Propeller ab, die Kamera filmt in HD-Auflösung. Preis: 349 Euro.

(Foto: PR)

Es gibt bislang keinen Standort, an dem Daten europäischer Nutzer unter Anwendung des europäischen Datenschutzes innerhalb Europas gespeichert werden. In den englischsprachigen Datenschutzbedingungen weist DJI seine Kunden zudem darauf hin, dass Daten über Flüge in einigen Ländern an Behörden weitergegeben werden können. In der deutschen Version taucht dieser Passus hingegen nicht auf.

Die Diskussionen um Datenschutz sind gefährlich für DJI, sagt John Bacon-Shone von der Universität Hongkong. „Es ist eine Form der Überwachung, die sehr nah geht“, erklärte er der Nachrichtenagentur Bloomberg. „Wenn Nutzer sich nicht sicher sein können, dass dies nur auf Festlandchina begrenzt ist, dann wird das einen großen Einfluss auf das Unternehmen haben.“

Die Debatten treffen mit DJI eines der innovativsten Unternehmen Chinas. Die Firma hatte internationale Ideen nicht wie sonst üblich nach China kopiert, sondern gehörte seit ihrem Start 2006 zu den Unternehmen, die Drohnen erst weltweit als Geräte für Normalverbraucher etablierten. Heute stammen drei von vier weltweit verkauften Kameradrohnen von DJI. Arbeitssprache in der Zentrale in Shenzhen ist Englisch. Italiener arbeiten hier neben Deutschen, Schweden, Hongkong- und Festlandchinesen.

Theoretisch könnte die chinesische Regierung auch Zugriff auf Daten aus Deutschland erhalten. In seinen Apps für Smartphones ermuntert DJI die Nutzer, aufgenommene Fotos und Videos auf den Servern des Unternehmens zu speichern. Geschieht dies, werden die Daten an einen der Standorte transferiert, erklärt Sprecher Zhang.

Ob Peking jedoch auch Daten aus anderen Ländern abfrage, sagt Zhang nicht. Peking greife aber auf Daten aus Hongkong zu, räumt er ein. Falls die Regierung in China Daten anfragen sollte, würden die Nutzer darüber informiert, betont Sprecher Zhang.

Chinas Regierung ist mit ihrem Wunsch nach Zugriff auf Daten nicht alleine. Apple hatte in einem Transparenzbericht diese Woche offengelegt, dass in der zweiten Jahreshälfte 2015 aus keinem Land so viele Anfragen von Sicherheitsbehörden kamen wie aus Deutschland. 12.000 Anträge erhielt der Konzern aus der Bundesrepublik und gab in etwa der Hälfte der Fälle Informationen weiter. Aus China kamen im gleichen Zeitraum 1000 Anfragen, die in zwei Drittel der Fälle erfolgreich waren.

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