Sowohl für die europäische Weltraumbehörde Esa als auch für ihr russisches Pendant Roskosmos ist ExoMars ein wichtiger Schritt in der eigenen Mars-Forschung. Hatten bislang nur die USA dauerhaft erfolgreich Sonden und Rover auf dem Roten Planeten landen lassen, wollen die Europäer nun nachziehen. Das Projekt soll zudem ein Zeichen der Zusammenarbeit in einer von politischen Krisen überschatteten Zeit setzen.
Der 3,5 Meter große und rund 4 Tonnen schwere Wissenschaftssatellit soll bis mindestens 2022 um den Mars kreisen und die Zusammensetzung der Atmosphäre erforschen. Die Esa hofft vor allem auf einen Nachweis von Methangas. Da auf der Erde Methan vor allem von Organismen gebildet wird, wäre dies auch auf dem Mars nicht ausgeschlossen. Zudem befindet sich ein Neutronendetektor an Bord von TGO. Damit wollen die Forscher eine Karte von Eis unter der Mars-Oberfläche in einer Tiefe von bis zu einem Meter erstellen.
Der ExoMars-Rover soll im Marsboden nach Spuren von möglichem Leben in der Frühgeschichte des Roten Planeten suchen. Dazu ist der Roboter in der Größe eines Golf-Buggys mit einem Bohrer ausgestattet, der zwei Meter tief in den Marsboden vordringen kann. Zum Vergleich: Der US-Rover Curiosity kann nur wenige Zentimeter tief bohren.
Wenn die kreisrunde Station planmäßig am 19. Oktober in der Mars-Region Meridiani Planum landet, hat sie ihre Aufgabe schon erfüllt. Mit der 600 Kilogramm schweren Sonde wollen Esa und Roskosmos Erfahrungen mit Landungen auf dem Mars sammeln. Schiaparelli hat nur eine geplante Lebensdauer von wenigen Tagen.
Nach Experteneinschätzung ist das nicht sehr wahrscheinlich. In der bisherigen Mars-Forschung wurden zwar mehrfach Spuren von Wasser auf dem Roten Planeten nachgewiesen, aber keine Hinweise auf Leben. Selbst wenn der ExoMars-Rover Indizien für organische Moleküle finden würde, müssten die Proben für eine präzise Analyse auf die Erde gebracht werden.
Nicht direkt. Im Vordergrund der beiden ExoMars-Missionen 2016 und 2018 steht die Suche nach Leben auf dem Mars. Indirekt könnten aber beispielsweise Karten von Eis unter der Oberfläche nützlich sein, die mit dem Neutronendetektor an Bord des TGO-Satelliten erstellt werden sollen. Diese Karten könnten helfen, einen Landeplatz für Raumfahrer auf dem Mars zu finden, an dem sie Trinkwasser produzieren könnten.