Fossilien Erstes Leben tummelte sich am Strand

Diese versteinerten Überreste vermeintlicher Mikroben (dunkel Röhren) entdeckten die Forscher zwischen 3,4 Milliarden Jahre alten Quarzkörnern in Westaustralien.
Heidelberg Seit Jahren tobt eine erbitterte Debatte darüber, wann sich die ersten Lebewesen auf der Erde entwickelt haben könnten. Nun werfen David Wacey von der University of Western Australia in Crawley und seine Kollegen eine neue Zahl in den Raum: 3,4 Milliarden Jahre alt sind ihre Fossilien, die sie aus einer Sandsteinformation bei Strelley Pool in der westaustralischen Pilbara-Region ausgegraben haben.
Im Gegensatz zu früheren Funden von vermeintlichem oder tatsächlichem ersten Leben handelte es sich dabei aber nicht nur um chemische Spuren. Laut den Forschern sind sogar noch Zellstrukturen erkennbar.
Offensichtlich lebten die Mikroben damals zwischen den Quarzkörnern eines Strands, der im Lauf der Zeit versteinerte und dabei die Überreste der Bakterien bewahrte. Bislang hätte noch niemand in derartigen Sedimentgesteinen – sie verraten ihre Herkunft durch Rippeln und Kreuzschichtungen – nach Fossilien gesucht, da Sauerstoff dort für den raschen Zerfall organischer Substanzen sorgen sollte, so die Paläontologen.
Zur damaligen Zeit existierte allerdings praktisch noch kein Sauerstoff in der Atmosphäre. Stattdessen basierte die Energiegewinnung der Mikroben auf Schwefelverbindungen. Dafür sprechen auch Pyritkristalle (FeS2) mit charakteristischen Isotopenverhältnissen von Schwefel-33 und -34, die als Nebenprodukte des Stoffwechsels von schwefelreduzierenden Bakterien ausfallen können. Gleichzeitig verhinderte die Sauerstoffarmut, dass das organische Material verwesen konnte.
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Unter dem Mikroskop erkannte Waceys Team zellartige Überreste mit Kugel-, Ellipsen- oder Röhrenform, deren kohlenstoffhaltige Wände mit Stickstoff angereichert sind, was ebenfalls für Lebewesen spricht. Teilweise hatten diese sich zusammengeklumpt oder Ketten gebildet und als Biofilm die einzelnen Quarzkörner überzogen.
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