
Die rötlichen Flecken in den Spiralarmen der Galaxie kennzeichnen Gebiete, in denen neue Sterne entstehen.
HB DÜSSELDORF. Wenn Astronomen in den Himmel schauen, suchen sie nicht unbedingt immer nur das Außergewöhnliche. Mitunter sind sie auch mit ganz normalen Dingen zufriedenzustellen. Womit wir bei NGC 300 wären.
Die Galaxie, die Astronomen der Europäische Südsternwarte ESO jetzt genauer unter die Lupe genommen haben, liegt etwa sechs Millionen Lichtjahre entfernt im Sternbild Sculptor (der Bildhauer). Ein eher unscheinbares Sternbild, das nur wenige helle Sterne umfasst, dafür aber eine beachtliche Ansammlung von Galaxien beherbergt, die als „Sculptor-Galaxiengruppe“ bekannt ist.
Während viele dieser Galaxien eher unregelmäßige Formen zeigen, scheint NGC 300 bemerkenswert „normal“ zu sein. Für die Astronomen ist sie daher ein ideales Beispiel, um den Aufbau und die Zusammensetzung von Spiralgalaxien genauer zu untersuchen – eine Galaxienklasse, zu der auch unsere Milchstraße gehört.
NGC 300 wurde Anfang des 19. Jahrhunderts von Australien aus von dem schottischen Astronomen James Dunlop entdeckt. Sie ist eine der auffälligsten – und uns nächsten – Spiralgalaxien am Südhimmel und bereits mit einem Fernglas leicht zu entdecken.
Das Bild von NGC 300, das die ESO-Wissenschaftler jetzt veröffentlichten, wurde aus vielen Einzelaufnahmen mit verschiedenen Farbfiltern erstellt, die im Laufe zahlreicher Beobachtungsnächte über mehrere Jahre hinweg mit dem Wide Field Imager (WFI) am La Silla-Observatorium der ESO in Chile gewonnen wurden. Die Gesamtbelichtungszeit betrug nahezu 50 Stunden.

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