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Gotthard-Basistunnel Mit Tempo 200 durch den Berg

Heute früh wurde der Regelbetrieb durch den neuen Gotthard-Tunnel aufgenommen. Dadurch geht es künftig sehr viel schneller durch die Schweizer Alpen. Noch aber sind wichtige Zubringerstrecken überlastet.
11.12.2016 - 11:21 Uhr Kommentieren
Gut ein halbes Jahr nach der Eröffnung wird der Regelbetrieb durch den längsten Tunnel der Welt aufgenommen. Quelle: dpa
Gotthard-Tunnel

Gut ein halbes Jahr nach der Eröffnung wird der Regelbetrieb durch den längsten Tunnel der Welt aufgenommen.

(Foto: dpa)

Erstfeld/Mannheim Eurocity EC 11, Abfahrt 6.09 Uhr an diesem Sonntag (11. Dezember) im Hauptbahnhof von Zürich: Es war der erste reguläre Personenzug, der durch den neuen Gotthard-Basistunnel fahren wird. Maximal mit Tempo 200, erst später sollen in dem 57 Kilometer langen Tunnel 250 km/h erlaubt sein, so hat es das Bundesamt für den Verkehr verfügt. Nur rund 17 Minuten später traf Schnellzug in Lugano an der Alpen-Südseite ein.

„Wir haben lange trainiert und freuen uns, dass es jetzt endlich losgeht“, sagte der Chef der Schweizer Bahn (SBB), Andreas Meyer. Der Gotthard-Basistunnel ist das Herzstück der „Neuen Eisenbahn-Alpentransversale“ (NEAT).

Die Reisezeit von Nord nach Süd verkürzt sich dank des neuen Tunnels mit dem Fahrplanwechsel in einem ersten Schritt um 30 Minuten. Ende 2020 könnte es dann eine ganze Stunde Ersparnis sein, wenn der 15 Kilometer lange Ceneri-Tunnel als wichtiges Verbindungsstück nach Süden fertig ist.

Der Güterverkehr profitiert aber nicht nur von diesem Zeitgewinn, sondern auch von der größeren Zahl an Zügen, die die Alpen durchqueren können. Statt bisher 180 Güterzüge pro Tag können es künftig bis zu 260 sein. Die flache Anfahrt zum Gotthard-Basistunnel ist dessen größter Vorteil: Sie erlaubt im Unterschied zur historischen Bergstrecke längere Züge mit größerem Gewicht, weniger Loks und kürzere Fahrzeiten.

Mehr als eine Milliarde Tonnen Fracht sind pro Jahr auf dem Schienenkorridor von Rotterdam an der Nordsee bis Genua am Mittelmeer unterwegs. Prognosen rechnen mit einer Verdoppelung bis zum Jahr 2030, wenn die Kapazität vorhanden ist. Entsprechend weniger Lastwagen auf den Alpentransitstrecken würden gebraucht.

„Das wird erst in einigen Jahren in vollem Umfang spürbar werden“, sagt Artin Adjemian, Verkehrsexperte bei der Industrie- und Handelskammer Rhein-Neckar in Mannheim. Noch seien wichtige Zubringerstrecken im Südwesten Deutschland überlastet. „Da gibt es noch einige Baustellen.“ Die exportorientierte Wirtschaft in der Region freue sich dennoch über den neuen Gotthard-Tunnel.

Positiv sei, dass die Ausbaustrecke Stuttgart-Singen und dann weiter bis zur Schweizer Grenze nun auch zu den Projekten gehöre, die als „vordringlicher Bedarf“ im Bundesverkehrswegeplan bis zum Jahr 2030 ausgewiesen sind. Erweitert werden müssen auch noch die Rheintalbahn von Karlsruhe nach Basel sowie die Südbahn von Ulm nach Friedrichshafen.

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