
66 Teleskopen ragen mitten in der Wüste in Chile gen Himmel.
San Pedro de Atacama/Garching Das Riesen-Teleskop „Alma“ ist am Mittwoch in der chilenischen Wüste an den Start gegangen. Es ist eines der größten und teuersten astronomischen Projekte weltweit. „"Alma" liefert sogar bessere Bilder als das „Hubble“-Teleskop“, sagte der Direktor des „Alma“-Observatoriums Mattheus de Graauw beim Festakt in Chile.
„Alma“ soll mit seinen 66 Einzel-Teleskopen in rund 5.000 Metern über dem Meeresspiegel neue Erkenntnisse liefern über die Entstehung von Sternen und ganzen Galaxien. Mehr als eine Milliarde Euro kostete das Projekt. Am Mittwoch waren 57 der Antennen in Betrieb, die übrigen sollten nach Angaben de Graauws in Kürze starten.
„Es ist vergleichbar mit dem Übergang vom nackten Auge zum ersten Fernrohr“, sagte der europäische „Alma“-Projektleiter Wolfgang Wild von der Europäischen Südsternwarte (Eso) in Garching bei München über das Super-Teleskop.
„Alma“ misst Radiowellen im Millimeterbereich und sogar darunter. Die Millimeterwellen sind besonders gut geeignet, ausgedehnte Gas- und Staubwolken zu durchdringen. Beobachten wollen Astronomen damit die sogenannte kalte Materie - Gaswolken, in denen neue Sterne entstehen und die bei Entstehung ganzer Galaxien eine wichtige Rolle spielen.
„Unser Wissen über deren Ursprung ist bislang nur theoretisch. Mit "Alma" werden wir die Hypothesen mit der Realität konfrontieren können“, sagte der chilenische Astronom Manuel Aravena. „Wir werden mit dem Superteleskop Dinge beobachten können, die wir uns heutzutage noch nicht einmal vorstellen können.“

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