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Investitionen in der Raumfahrt Milliarden für den Mond

Wissenschaftler und Start-ups entdecken den Mond neu. Es geht um Rohstoffe, Weltraumteleskope – und exklusive Hotelzimmer mit Blick auf die Erde. Ab 2017 soll der Erdtrabant einen wahren Missionsansturm erleben.
27.08.2015 - 10:41 Uhr Kommentieren
Seit dem Ende der Apollo-Missionen 1972 hat kein Mensch mehr den Mond betreten. Das könnte sich bald ändern. Quelle: dpa
US-Astronaut Edwin Aldrin auf dem Mond

Seit dem Ende der Apollo-Missionen 1972 hat kein Mensch mehr den Mond betreten. Das könnte sich bald ändern.

(Foto: dpa)

Düsseldorf Das Manöver, auf das er seit sieben Jahr hinarbeitet, wird Robert Böhme am Bildschirm verfolgen: Wie sein Raumschiff mit einer Rakete ins All startet, an Bord zwei ferngesteuerte Wagen, so groß wie Bobby-Cars. Wie es fünf Tage mit 36.000 Kilometer pro Stunde durchs All fliegt. Wie es schließlich sein Ziel erreicht, das Taurus-Littrow-Tal – in dem die Reste der Apollo-17-Mission liegen.

Im Frühjahr 2017 soll das so weit sein und das Projekt, an dem der 29-jährige Berliner mit einem Team von Freiwilligen, den Part-Time Scientists, arbeitet, vollenden: die Landung einer privaten Mission auf dem Mond. Ein Stück ist er diesem Erfolg gerade wieder näher gekommen: Als Sponsor und Technikpartner hat Böhme Autobauer Audi gewonnen.

30 Millionen Euro braucht er für die Mission insgesamt. Und auch jenseits des Gelds weiß Böhme: „Unheimlich viel kann schiefgehen.“ Sonnenhitze kann die Triebwerke verformen, Strahlung den Bordrechner abwürgen, Gestein die Fähre beim Landen kippen. Auf die Rover wartet feindliches Terrain. Scharfe Staubkörnchen, 1000-mal kleiner als irdischer Sand, schmirgeln sich unerbittlich in jede Lücke.

„Der Mond ist eine unglaublich harte Umgebung“, sagt Raumfahrtpionier Böhme. „Und genau darum wollen wir dorthin.“ Sobald die Sonde die ersten Bilder zur Erde funkt, haben die Part-Time Scientists Geschichte geschrieben: mit der ersten privaten Mission zu einem anderen Himmelskörper.

30 Millionen Dollar Preisgeld würde das geben, die Google und die kalifornische X-Prize-Stiftung ausgeschrieben haben. Der Wettlauf im All soll nicht bloß ein Medienspektakel sein – sondern das Startsignal zur kommerziellen Erschließung des Mondes.

Der Countdown läuft: Neben den Berlinern haben vier weitere Teams dank einer Finanzspritze von Google gute Chancen, im Rahmen des Lunar-X-Prize-Wettbewerbs auf den Mond zu gelangen.

Touristen-Rundflug um den Mond

Parallel dazu bietet die US-Weltraumbehörde Nasa der Wirtschaft technische Hilfe, um eine Art Paketdienst zum Mond zu entwickeln und Roboter zu bauen, die vor Ort Rohstoffe erkunden. Derzeit dürfen dafür die drei US-Start-ups Moon Express, Astrobotic und Masten Space Systems die Infrastruktur der Raumfahrtagentur nutzen.

Andere planen gar schon bemannte Missionen: Das US-Unternehmen Space Adventures will bereits 2017 zwei Touristen auf einen Rundflug um den Mond schicken – für 150 Millionen Dollar pro Ticket. Das Start-up Golden Spike entwickelt eine Landefähre für Astronauten und Touristen, die 2020 zum ersten Mal starten soll. Und die US-Gründung Shackleton Energy will aus Gestein Raketentreibstoff gewinnen.

Das mögen bisher nur Ankündigungen sein. Aber auch die großen Raumfahrtagenturen, ausgestattet mit Milliardenbudgets, haben den Mond wiederentdeckt. Weit mehr als ein Dutzend Missionen sind bis 2025 angedacht, so viele wie lange nicht mehr. Sogar eine bemannte Mondbasis ist wieder im Gespräch – auch weil die Raumstation ISS wohl 2024 außer Dienst geht.

Eine internationale Mondstation sei ein idealer Nachfolger, trommelt der deutsche Johann-Dietrich Wörner, seit Anfang Juli Generaldirektor der Europäischen Weltraumagentur Esa, derzeit bei jeder Gelegenheit. Auch, weil Astronauten hier alles trainieren könnten, was sie für eine bemannte Mission zum Mars lernen müssten.

Ein Basis am Südpol des Mondes
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