Benachrichtigung aktivieren Dürfen wir Sie in Ihrem Browser über die wichtigsten Nachrichten des Handelsblatts informieren? Sie erhalten 2-5 Meldungen pro Tag.
Fast geschafft Erlauben Sie handelsblatt.com Ihnen Benachrichtigungen zu schicken. Dies können Sie in der Meldung Ihres Browsers bestätigen.
Benachrichtigungen erfolgreich aktiviert Wir halten Sie ab sofort über die wichtigsten Nachrichten des Handelsblatts auf dem Laufenden. Sie erhalten 2-5 Meldungen pro Tag.
Jetzt Aktivieren
Nein, danke

Kraken Vier Jahre Fasten für den Nachwuchs

Ein Extrembeispiel ausdauernder Mutterliebe haben US-Wissenschaftler bei einem Tiefsee-Kraken entdeckt: Gut vier Jahre harrt er bei seinem Gelege aus – und hungert sich dabei buchstäblich zu Tode.
31.07.2014 - 11:46 Uhr Kommentieren
Vier Jahre harrte das Krakenweibchen bei seinem Gelege aus - und hungerte sich dabei zu Tode. Quelle: dpa

Vier Jahre harrte das Krakenweibchen bei seinem Gelege aus - und hungerte sich dabei zu Tode.

(Foto: dpa)

Monterey Bay Viereinhalb Jahre hat ein Krakenweibchen in Dauerdunkel und Kälte der Tiefsee ausgeharrt, um seine Eier bis zum Schlüpfen zu betreuen. Eine ähnlich lange Brutzeit sei von keinem anderen Tier bekannt, berichten Forscher um Bruce Robison vom Monterey Bay Forschungsinstitut (MBARI)in der Fachzeitschrift „PLOS ONE“. Das Weibchen wurde in dieser Zeit immer dünner und bleicher, weil es während der Brutphase kaum noch etwas zu sich nahm.

Die Forscher hatten den knapp zehn Zentimeter langen Tiefsee-Oktopus (Graneledone boreopacifica) im Frühjahr 2007 mit einem ferngesteuerten Tauchroboter in etwa 1400 Metern Tiefe entdeckt. Beim nächsten Tauchgang vor der kalifornischen Küste einen Monat später war das Weibchen immer noch da und bewachte seinen Klumpen mit olivengroßen Eiern.

Dies blieb bei insgesamt 18 Tauchgängen binnen viereinhalb Jahren so. Die durchsichtigen Eier wurden zusehends größer, im Inneren ließen sich heranwachsende Oktopusse erkennen. Das brütende Weibchen war an charakteristischen Narben stets als dasselbe zu erkennen.

Das Tier wurde zusehends dünner und bleicher, vom Gelege entfernte es sich nie. Selbst wenn ein Krebs ganz nah an ihm vorbei schwamm oder krabbelte, interessierte es sich offenbar nicht für die leichte Beute.

Stattdessen fächelte das Weibchen seinen Eiern immer wieder frisches Wasser zu und vertrieb potenzielle Feinde. Zuletzt war es im September 2011 zu sehen, im Monat darauf war es verschwunden – vermutlich längst tot. Anhand der leeren Eikapseln schlossen die Forscher auf etwa 160 geschlüpfte Jungkraken.

Kälte verlangsamt die Entwicklung
Seite 12Alles auf einer Seite anzeigen
0 Kommentare zu "Kraken: Vier Jahre Fasten für den Nachwuchs"

Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.

Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%