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Massensterben der Riesenechsen Dino-Tod unter ölverrußtem Himmel

Das Aussterben der Dinosaurier gibt immer noch Rätsel auf. Ein Meteorit wurde ihnen wohl zum Verhängnis – doch was passierte genau damals vor 66 Millionen Jahren? Japanische Forscher haben neue Indizien gefunden.
15.07.2016 - 12:38 Uhr
Die Illustration zeigt Qianzhousaurier auf der Jagd. Japanische Forscher haben eine neue Theorie zum Aussterben der Riesenechsen entwickelt. (Foto: dpa)
Dinosaurier auf der Jagd

Die Illustration zeigt Qianzhousaurier auf der Jagd. Japanische Forscher haben eine neue Theorie zum Aussterben der Riesenechsen entwickelt. (Foto: dpa)

Sendai Gewaltige Mengen Ruß in der Atmosphäre könnten einer neuen Theorie nach zum Aussterben der Dinosaurier geführt haben. Der etwa zehn Kilometer große Meteorit, der auf dem Gebiet des heutigen Mexikos einschlug und nach gängiger Forschungsmeinung das Ende der Riesenechsen einläutete, habe möglicherweise ein großes Ölreservoir getroffen, erläutern japanische Forscher im Fachjournal „Scientific Reports“.

In der Nachbarschaft des Kraters in Mexiko existieren tatsächlich größere Ölvorkommen. Die Hypothese der Wissenschaftler lautet, dass das Öl durch die Wucht des Aufpralls bei hohen Temperaturen verbrannte und der entstehende Ruß in die Stratosphäre geschleudert wurde, wo er sich weltweit verbreitete.

Diese Lebewesen gibt es seit Urzeiten
Perlboote
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Seit 500 Millionen Jahren existieren die sogenannten Nautiliden auf der Erde. Sie gehören zu den ursprünglichsten Formen der Kopffüßer, die auch die Kraken und Tintenfische umfassen. Fossilienfunde deuten an, dass die Nautiliden vor 450 Millionen sehr vielfältig waren. Davon sind heute noch sechs Arten übrig, zu denen diese sogenannten Perlboote gehört. Leider sind alle sechs Arten akut bedroht. Die gewundenen Schalen, in denen sie durchs Meer schwimmen, sind als Souvenirs sehr begehrt.

(Foto: dpa)
Quastenflosser
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Der Klassiker unter den lebenden Fossilien ist sicherlich der Quastenflosser. Die ersten Fossilien eines Quastenflosser-artigen Fischs finden sich im Devon vor 400 Millionen Jahren, die bislang letzten stammen aus dem Jura vor 70 Millionen Jahren. Dazwischen klaffte eine Lücke bis zum ersten Drittel des letzten Jahrhunderts. Erst 1938 konnte nachgewiesen werden, dass Quastenflosser keineswegs ausgestorben sind. Heute kennt man zwei lebende Arten, sie besiedeln Meeresregionen vor Südafrika und der indonesischen Insel Sulawesi.

(Foto: dpa/picture alliance)
Stör
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Seit mindestens 200 Millionen Jahren wandern die Störe zwischen ihren Laichplätzen in schnell fließenden Flussabschnitten mit Kiesbänken und den trägeren Unterläufen beziehungsweise dem Meer mit reichhaltigerem Nahrungsangebot. Heute stellt sie das vor Probleme, denn Stauwehre und andere Verbauungen verwehren die Passage oder zerstören wichtige Laichgründe. In Teilen ihres Verbreitungsgebiets werden die urtümlichen Knochenfische auch intensiv befischt, weil aus ihnen der begehrte Kaviar geholt wird.

(Foto: dpa)
Hoatzin
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Im Amazonasbecken lebt ein Vogel wie kein anderer: Der Hoatzin frisst überwiegend Blätter und verdaut sie nicht im Magen, sondern im Kropf und der unteren Speiseröhre, was eher an Kühe als an Federvieh erinnert. Und wenn Jungvögel der Art aus dem Nest fallen, klettern sie mit ihren Krallen an den Flügeln wieder zurück – was an beispielsweise an den Urvogel Archaeopteryx erinnert, der ebenfalls diese Krallen besaß. Genanalysen deuten an, dass die Hoatzine die letzten Überlebenden einer Linie sind, die sich vor 64 Millionen Jahren kurz nach dem Ende der Dinosaurier von anderen Vogelfamilien abspaltete.

(Foto: Linda De Volder/CC BY-SA 3.0)

Araukarien
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Araukarien sind Relikte des ehemaligen Großkontinents Gondwana, der im frühen Jura 184 Millionen Jahren zu zerbrechen begann: Aus dem riesigen Erdteil gingen letztlich Südamerika, Afrika, die Antarktis, Indien und Australien hervor. Verschiedene Tier- und Pflanzenfamilien bezeugen den einstigen Zusammenhang, darunter auch die Araukarien. Sie weisen ein so genanntes disjunktes Verbreitungsgebiet auf, also eine starke räumliche Trennung, die nicht auf natürlichem Weg überwunden werden kann. Araukarien-Arten finden sich etwa im südlichen Südamerika, in Neuseeland und in Neukaledonien, wo sie große Wälder bilden. Ihr Holz ist sehr begehrt.(Foto: Wikipedia/gemeinfrei)

Schnabeltier
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Schnabeltiere säugen zwar ihre Jungen mit Milch, tragen ein Fell und besitzen die drei für Säugetiere typischen Gehörknöchelchen. Andererseits bringen sie keine lebenden Jungen zur Welt, sondern legen Eier, die zehn Tage lang ausgebrütet werden. Die Eier gleichen dabei eher jenen von Reptilien und nicht denen von Vögeln. Die Männchen besitzen zudem giftige Hornstachel an beiden Hinterfußgelenken. Das Gift ist für Menschen nicht tödlich, verursacht aber unerträgliche Schmerzen, die man auch mit starken Schmerzmitteln kaum in den Griff bekommt und die teilweise über Monate anhalten können.

(Foto: Peter Scheunis/CC BY 1.0)

Baumfarne
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Zu ihrer Hochzeit während des Juras bestanden ganze Wälder aus Baumfarnen. Bis zu 30 Meter hoch wuchsen einzelne Arten, zwischen denen Dinosaurier wandelten. An ihrem Aussehen hat sich bis heute wenig geändert, und sie sind immer noch ein gängiger Anblick in Bergregenwäldern der Tropen und Subtropen. Sie benötigen jedoch möglichst immerfeuchte Bedingungen und sterben durch Frost rasch ab. (Foto: dpa)

Dies könne einen Klimawandel bewirkt haben, der letztlich zum massenhaften Aussterben von Tier- und Pflanzenarten am Ende der Kreidezeit vor 66 Millionen Jahren führte, erläutern die Forscher um Kunio Kaiho von der Tohoku University in Sendai. Sie stützen ihre Hypothese mit den Ergebnissen von Bodenproben und Berechnungen mit Hilfe von Klimamodellen.

Die aktuell geläufigste Hypothese zum Dino-Sterben besagt, dass der Meteorit riesige Mengen an Schwefelsäure in die höhere Atmosphäre brachte. Über den ganzen Erdball verteilt, reflektierten sie als Schwebteilchen in der Stratosphäre das Sonnenlicht und sorgten damit für eine globale Finsternis.

Die auf Sonnenlicht angewiesene Photosynthese der Pflanzen kam so zum Erliegen, es gab einen weltweiten Winter und sauren Regen. Das Team um Kaiho hält diese Theorie jedoch für unwahrscheinlich: „Wenn dies geschehen wäre, wären Krokodile und viele andere Tiere ebenfalls ausgestorben“.

Die Wissenschaftler untersuchten Bodenproben aus Haiti und Spanien vom Ende der Kreidezeit. Sie fanden eine Zusammensetzung von Kohlenwasserstoffen, wie sie bei verbranntem Erdöl entsteht. Der über die Atmosphäre verteilte Ruß habe zwar viel Sonnenlicht von der Erdoberfläche ferngehalten, doch sei die Photosynthese der Pflanzen noch möglich gewesen, glauben die Forscher.

1,5 Milliarden Tonnen Ruß
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