Erstes Signal von Landemodul "Philae"
Berlin Trotz Problemen mit einer Düse hat sich die Landeeinheit der Raumsonde Rosetta am Mittwochmorgen planmäßig auf den Weg zur Oberfläche des Kometen 67P/Tschurjumow-Gerassimenko gemacht. Um 9.35 Uhr löste sich das Mini-Labor Philae von der Sonde, um die letzten Meter seiner mehr als 500 Millionen Kilometer weiten Reise zurückzulegen.
Rund sieben Stunden später soll Philae auf der Kometenoberfläche aufsetzen. Wenn alles nach Plan läuft, feuert das Landegerät direkt nach dem Aufsetzen zwei Harpunen in den Kometenboden, um sich festzukrallen. Eine notwendige Sicherungsmaßnahme, denn der Komet verfügt über keine nennenswerte Anziehungskraft, die den Lander am Boden halten würde.
Zeitplan der Philae-Landung
Für zusätzliche Bremswirkung sollte eigentlich eine Kaltgasdüse sorgen, mit der das Landegerät gegen die Oberfläche des Kometen gedrückt würde. Beim Check des Landers in der vergangenen Nacht hatte sich dieses System allerdings nicht aktivieren lassen.
„Die Kaltgasdüse an der Oberseite von Philae scheint nicht zu funktionieren“, so Philae-Projektleiter Stephan Ulamec vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR). „Wir werden wohl etwas Glück brauchen – bei der Landung müssen wir uns nun allein auf die Harpunen verlassen.“
Trotzdem entschlossen sich die Verantwortlichen im Rosetta-Kontrollzentrum in Darmstadt in der Nacht zu Mittwoch, die Mission wie geplant ablaufen zu lassen. Die endgültige Entscheidung für die Abtrennung des Landers von der Sonde fiel gegen halb vier Uhr am Morgen. „Trotz verschiedener Probleme haben wir uns entschieden, das ‚Go‘ für die Abtrennung zu geben“, sagte Paolo Ferri, Leiter der Abteilung Raumfahrtmissionen der Esa.
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