Neue Wettersatelliten Schärfere Augen für Wetterfrösche

Ein Europa-Bild des geostationären Satelliten Meteosat 10. 12 neue Satelliten sollen ab 2020 Daten für bessere Wettervorhersagen in Europa liefern.
Offenbach/Darmstadt Meteorologen richten ihren Blick bei der Wettervorhersage immer weiter in die Zukunft. „Alle zehn Jahre gewinnen wir einen Vorhersage-Tag. Heute können wir das Wetter acht bis neun Tage voraussagen“, sagt Hans-Joachim Koppert, der Leiter des Bereichs Vorhersage beim Deutschen Wetterdienst (DWD) in Offenbach. Er ist zuversichtlich, dass die Präzision der Wettervorhersage weiter zu steigern ist.
Grund dafür sind milliardenschwere Pläne des in Darmstadt sitzenden Satellitenunternehmens Eumetsat (Europäische Organisation für die Nutzung meteorologischer Satelliten): Von 2020 an sollen leistungsfähigere Wettersatelliten in den Orbit gebracht werden. Diese würden den DWD mit einer Fülle neuer Daten versorgen.
Koppert stellte die Pläne am Mittwoch mit dem Chefwissenschaftler von Eumetsat, Kenneth Holmlund, vor: Neben der verbesserten Wettervorhersage sollen die neuen Satelliten auch für mehr Sicherheit sorgen.
So könnten sie ermöglichen, Unwetter schon während ihrer Entstehung zu registrieren und damit eine frühere Warnung für den Flug- und Schiffsverkehr ermöglichen, wie Koppert sagte. Aber auch für die Berechnung langfristiger Klimamodelle sollen die Daten der neuen Satelliten der Typen Meteosat und Metop eingesetzt werden.
Eumetsat will von 2020 an rund sechs Milliarden Euro investieren, um insgesamt zwölf Satelliten in den Weltraum befördern zu lassen. Laufen soll das Projekt bis 2040. Das Unternehmen wird von 30 europäischen Ländern finanziert. Der DWD-Beitrag für Deutschland beträgt 20 Prozent, also rund 1,2 Milliarden Euro für den kompletten Projektzeitraum.