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Projekt Remove Debris Europäer jagen Weltraumschrott mit Harpune

Um Schrott aus dem All zu entfernen, haben sich europäische Forscher ein neues Konzept einfallen lassen: Sie jagen Weltraummüll mit einer Harpune. Ein Video zeigt den ersten erfolgreichen Schuss.
19.02.2019 - 10:33 Uhr Kommentieren
Mit einer Geschwindigkeit von 20 Meter pro Sekunde trifft das Geschoss auf die Metallplatte. (Bild: Surrey Space Centre/Screenshot: HB)
Harpunentest im All

Mit einer Geschwindigkeit von 20 Meter pro Sekunde trifft das Geschoss auf die Metallplatte. (Bild: Surrey Space Centre/Screenshot: HB)

Berlin Weg mit dem Weltraumschrott: Das europäische Projekt Remove Debris hat sich der Beseitigung ausrangierter Satelliten und anderer Schrottteile im Orbit verschrieben. Die Wissenschaftler haben im vergangenen Jahr einen Satelliten an der Raumstation ISS aussetzen lassen, mit dem sie verschiedene Möglichkeiten ausprobieren, Schrottteile einzufangen.

Gerade hat das Team eine Harpune getestet, die vom europäischen Luft- und Raumfahrtkonzern Airbus gebaut wurde. Dazu fuhr der Satellit zunächst einen 1,5 Meter langen Ausleger aus, an dem eine kleine Metallplatte hing, die es abzuschießen galt.

Anschließend feuerte der Satellit eine Harpune mit einer Geschwindigkeit von 20 Metern pro Sekunde auf die Platte. Die Harpune durchbohrte das Metallstück und zeigte so, dass es möglich ist, auf diese Weise Trümmerteile einzufangen.

„Dies ist das anspruchsvollste Experiment von Remove Debris, und die Tatsache, dass es ein Erfolg war, ist ein Beweis für alle Beteiligten“, kommentierte Guglielmo Aglietti, Leiter des Surrey Space Centre an der Universität von Surrey.

Der etwa 100 Kilogramm schwere Satellit des Projekts ist mit mehreren Systemen für das Einfangen von Schrottteilen ausgestattet. Die Harpune war das dritte. Das erste war ein Netz, mit dem der Satellit einen anderen einfing. Den Satelliten, einen Cubesat, hatte er zuvor für das Experiment ausgesetzt.

Beim zweiten Experiment testete Remove Debris ein optisches Navigationssystem mit Lidar und Farbkameras. Damit sollen künftig Räumsatelliten Entfernung, Richtung und Geschwindigkeit eines einzufangenden Weltraummüllteils bestimmen.

Das letzte Experiment soll im kommenden Monat stattfinden: Dann wird der Satellit ein Segel entfalten, das ihn in Richtung der Erdatmosphäre zieht, wo er verglühen wird.

In den verschiedenen Orbits um die Erde sind zehntausende Objekte mit einem Gesamtgewicht von etwa 7600 Tonnen unterwegs. Das US Space Surveillance Network beobachtet ständig rund 40.000 Objekte.

Wie aktuell das Problem ist, zeigt unter anderem die Tatsache, dass die ISS immer wieder Schrottteilen ausweichen muss. Experten arbeiten daher verstärkt an Konzepten, um das Problem einzudämmen.

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