Projekt Skybender Google testet solarbetriebene Drohnen

Für die Tests nutzt Google unter anderem seine eigenen Solardrohnen aus dem Projekt Titan.
Berlin Der Suchmaschinenkonzern Google testet offenbar auf dem privaten Weltraumbahnhof Spaceport America ausgiebig eine luftgestützte Internetversorgung per Drohnen. Das berichtet die britische Zeitung The Guardian unter Berufung auf Dokumente, die mit Hilfe von Informationsfreiheitsanfragen erhältlich gewesen seien.
Demnach habe Google im vergangenen Sommer auf dem Gelände mehrere Empfangsstationen aufgestellt, die mit verschiedenen Drohnen getestet worden seien. Das geheime Projekt trage den Namen Skybender.
Google verfügt auf dem Weltraumbahnhof laut Bericht über einen rund 1400 Quadratmeter großen Hangar und ein eigenes Kontrollzentrum. Das Unternehmen experimentiere dabei mit sogenannten Millimeterwellen, was einem Frequenzband von 30 Gigahertz bis 300 Gigahertz entspricht.
Für die nächste Mobilfunkgeneration 5G sind solche Frequenzen bis zu etwa 100 Gigahertz im Gespräch. Sie sollen eine deutlich höhere Datenübertragung als LTE bringen. Die Pläne für eine satellitengestützte Internetversorgung hatte Google im vergangenen Juli aufgegeben
Dem Bericht zufolge arbeitet Google in New Mexico mit einer Frequenz von 28 Gigahertz. Die Reichweite des Signals sei aber um den Faktor 10 geringer als bei LTE. Um den Nachteil auszugleichen und die Übertragung von einer hochfliegenden Drohne zu ermöglichen, experimentiert Google offenbar mit einer gebündelten Übertragung mit Hilfe sogenannter Phased-Array-Antennen. „Das ist sehr schwierig, sehr komplex und verbraucht viel Energie“, sagte der Elektrotechnik-Professor Jacques Rudell von der Uni Seattle dem Guardian.
Elektronisch schwenkbare Phased-Array-Antennen werden häufig bei militärischen Radaranlagen eingesetzt. Die US-Militärbehörde Darpa testet seit 2014 ebenfalls „mobile Hotspots“ auf Basis dieser Technik.