Wegen des Hochwassers haben die Mücken ideale Brutbedingungen gefunden. Die Mückenweibchen legen in Pfützen, Regentonnen, überschwemmten Wiesen und anderen stehenden Gewässern bis zu 200 Eier ab. Daraus schlüpft nach etwa zwei Wochen die nächste Generation von Plagegeistern. Die derzeitige Hitzewelle sorgt dafür, dass es in manchen Regionen zu einer wahren Mückenplage kommt.
Es stechen nur die Mückenweibchen. Sie brauchen Proteine, um nach der Befruchtung Eier zu bilden. Diese Nährstoffe bekommen sie, indem sie bei Menschen oder Tieren Blut saugen - übrigens durchaus das Zwei- bis Dreifache ihres eigenen Gewichts. Der Mückenspeichel enthält ein bestimmtes Enzym, damit das Blut nicht so schnell gerinnt, sondern beim Saugen flüssig bleibt. Dies - und nicht der Stich selbst - verursacht schließlich den unangenehmen Juckreiz.
Weder die Blutgruppe noch das Geschlecht, wie viele meinen. Parfüm und andere Duftstoffe locken die Plagegeister hingegen an. Doch auch durch die Atemluft kommen Mücken ihren Opfern auf die Spur. Experten haben festgestellt, dass Menschen mit erhöhten Kohlendioxidausdünstungen eher gestochen werden. Wer zum Beispiel viel Reis isst, atmet vermehrt Kohlendioxid aus. Auch Schweißgeruch zieht Mücken regelrecht an.
Damit die Mücken erst gar nicht ins Haus gelangen, helfen feinmaschige Fliegengitter aus Synthetik oder Baumwolle vor dem Fenster. Besonders sensible Menschen können sich auch ein Moskitonetz über das Bett hängen. Für heimische Mücken reicht eine Maschenweite von zwei Millimetern. Auch Regentonne und Teich im Garten sollten wegen der Larven am besten mit Fliegengaze abgedeckt werden. Lange, weite Kleidung schützt im Freien vor Mückenstichen. Dünne und enganliegende Sachen durchstechen Mücken problemlos.
Mittel mit den Wirkstoff DEET sind laut Stiftung Warentest am effektivsten, allerdings reizen sie Augen und Schleimhäute. Der Wirkstoff Icaridin ist ähnlich wirksam, reizt aber ebenfalls die Augen. Für Babys und Kleinkinder sind sogenannte Repellents nicht zu empfehlen.
Ätherische Öle schützen laut Stiftung Warentest kaum und können zum Teil allergische Reaktionen auslösen. Auch Insektengift absondernde Apparate für die Steckdose, sogenannte Biozidverdampfer, sind nicht unproblematisch und nicht zu empfehlen. Wirkungslos sind Gartenfackeln, Duftkerzen oder Ultraschallgeräte, die Mücken akustisch vertreiben sollen. Von elektronischen Fallen mit UV-Licht raten Experten ab, weil sie nur wenige Mücken anziehen, dafür umso mehr unter Schutz stehende Nachtfalter. Auch Hausmittel wie Zitronenmelisse, Tomaten- oder Basilikumpflanzen vertreiben Mücken nicht.
Dagegen gibt es kühlende Gele. Auch Hausmittel wie Spucke oder Eiswürfel sowie eine Zitronen- oder Zwiebelscheibe, die für fünf Minuten auf die Einstichstelle gelegt wird, verschaffen Linderung.