Raumschiff Shefex II Gut geschüttelt ins All

Die künstlerische Darstellung zeigt den Wiedereintritt von SHEFEX II in die Erdatmosphäre. An der Spitze von SHEFEX II entstehen in einer Höhe zwischen 100 und 20 Kilometern extrem hohe Temperaturen.
Düsseldorf Ausgerüstet mit einer ungewohnt kantigen Spitze soll das Raumfahrzeug „Shefex II“ unbeschadet den Wiedereintritt in die Atmosphäre schaffen und zur Erde zurückkehren. Mit dem neuen Design, neuem Hitzeschutz und aktiver Steuerung will das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) seinen für wissenschaftliche Experimente konzipierten Flugkörper günstiger und flexibler machen.
Im Sommer soll Shefex II erstmals abheben. Von der „Rocket Range“ auf der norwegischen Insel Andoya aus wird der Flugkörper in eine Höhe von 250 Kilometer geschossen, um anschließend mit elffacher Schallgeschwindigkeit wieder in die Atmosphäre einzutreten.
„Wir betreten mit der Mission technologisches Neuland“, betont Projektleiter Hendrik Weihs vom DLR-Institut für Bauweisen- und Konstruktionsforschung. Das Raumfahrzeug muss Temperaturen von über 2.000 Grad Celsius aushalten, wenn es nach seinem Flug wieder durch die Atmosphäre zur Erde zurückkehrt und in der Nähe von Spitzbergen am Fallschirm landet.
Um für solche Extreme gerüstet zu sein, stand jetzt ein letzter Härtetest auf dem Programm. Bis zu 2.000 Schwingungen in der Sekunde auf dem Schütteltisch und zwei Umdrehungen in der Sekunde auf dem Spin-Tisch hatte Shefex II dabei zu überstehen.
„Um sich während des Flugs zu stabilisieren, muss sich die Rakete kontinuierlich drehen“, erläutert John Turner, verantwortlich für den Einsatz der Mobilen Raketenstation Moraba des DLR, die Shefex von der norwegischen Raketenstation ins Weltall befördern wird. Ähnlich wie einen Autoreifen, der ausgewuchtet wird, balancierten die Ingenieure den Flugkörper für diese Drehungen aus.
Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.