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Raumsonde JunoMächtig was los am Jupiter
Mehrere Jahre brauchte die Raumsonde Juno, um den Planeten Jupiter zu erreichen. Nach den ersten Überflügen wird deutlich: Auf dem größten Planeten des Sonnensystems ist mächtig was los.
Washington An den Polen des Riesenplaneten Jupiter toben Wirbelstürme mit bis zu 1400 Kilometern Durchmesser. Die Atmosphäre in den Polarregionen des Gasriesen ist damit viel turbulenter als erwartet, wie Aufnahmen der Raumsonde Juno von den ersten Überflügen zeigen. Zwei Forscherteams stellen ihre Auswertungen in der aktuellen Ausgabe des Wissenschaftsmagazins Science vor.
Die 2011 gestartete Sonde der US-Raumfahrtbehörde Nasa war im vergangenen Jahr bei dem Riesenplaneten eingetroffen. Jetzt umkreist sie Jupiter und nähert sich dabei seiner Wolkendecke bis auf rund 3400 Kilometer. Das verschafft Juni bislang unerreichte Einblicke in die dichte Atmosphäre des Gasriesen.
Jupiter und seine Monde
Jupiter ist der mit Abstand größte Planet unseres Sonnensystems und nach Sonne, Mond und Venus das hellste Objekt am Himmel. Jupiters Durchmesser beträgt etwa 143.000 Kilometer. Zum Vergleich: Der Erddurchmesser liegt bei knapp 13.000 Kilometer.
Für einen Umlauf um die Sonne braucht Jupiter fast zwölf Erdenjahre, für eine Drehung um die eigene Achse aber weniger als zehn Erdenstunden.
Durch das Teleskop betrachtet bietet Jupiter einen fantastischen Anblick: Der überwiegend aus Wasserstoff und Helium bestehende Gasplanet ist von dunklen Streifen überzogen, die parallel zum Äquator verlaufen.
Jupiter hat mehrere Dutzend Monde, die bekanntesten sind die vier von Galileo Galilei bereits im Jahr 1610 entdeckten: Io, Europa, Ganymed und Kallisto.
So erspähte die Sonde ein chaotisches Muster von Wirbelstürmen an den vorher so nicht beobachtbaren Polen des Riesenplaneten. Dadurch unterscheidet sich Jupiter deutlich von seinem Nachbarn Saturn, dem zweitgrößten Planeten des Sonnensystems.
Juno lieferte auch unerwartete Hinweise auf große Mengen Ammoniak, die aus der Tiefe der Jupiteratmosphäre heraufquellen und riesige Wettersysteme bilden, wie Forscher um Scott Bolton vom US-amerikanischen Southwest Research Institute im texanischen San Antonio berichten.
Überraschenderweise ist zudem das Magnetfeld des Gasriesen nahe dem Planeten viel stärker als erwartet. Mit 7,77 Gauß erreicht es rund die zehnfache Stärke des Erdmagnetfelds, wie die Juno-Messungen zeigen.
Innerhalb der sogenannten Magnetosphäre des Jupiters, also im Einflussbereich seines Magnetfelds, beobachtete die Raumsonde Schauer schneller kosmischer Elektronen. Sie sind vermutlich die Ursache der enormen Polarlichter, die Juno im ultravioletten und Infrarot-Licht aufgezeichnet hat.
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