Rekordjagd geht weiter Überschallauto Bloodhound vor der Pleite gerettet

Der Traum vom Weltrekord geht weiter: Ein britischer Geschäftsmann will das Bloodhound Project weiterführen.
Berlin Rettung in letzter Minute: Ein englischer Geschäftsmann hat das Bloodhound Project übernommen und damit vor der Pleite gerettet. Nun kann das Fahrzeug wie geplant auf Rekordjagd gehen.
In der vergangenen Woche hatte das Projekt bekanntgegeben, dass es insolvent ist. Eine Finanzierungsrunde, bei der 25 Millionen britische Pfund (rund 27,6 Millionen Euro) eingeworben werden sollten, war gescheitert.
Das Bloodhound Project sollte daraufhin eingestellt werden, das Bloodhound Supersonic Car (SSC) stand zum Verkauf. Ian Warhurst, Geschäftsmann aus der Grafschaft Yorkshire, hat das Projekt nun übernommen und damit gerettet. Die Kaufsumme wurde nicht genannt.
Es wäre „sträflich“ gewesen, nicht mit dem Rekordversuch weiterzumachen, sagte Warhurst der BBC. „Es musste einfach weitergehen.“ Seiner Ansicht nach gibt es noch einige Verbesserungsmöglichkeiten am Auto, „aber nichts Großes“.
Bis zu 1000 Meilen pro Stunde, umgerechnet 1.600 Kilometer km/h, soll das Raketenfahrzeug erreichen und damit den aktuellen Landgeschwindigkeitsrekord von 1.227,99 km/h übertreffen. Den hat Andy Green, Konstrukteur des Bloodhound SSC, im Jahr 1997 selbst aufgestellt.
Der Rekordversuch soll 2020 oder 2021 auf dem Hakskeen Pan, stattfinden, einem ausgetrockneten See im Nordwesten Südafrikas. 2019 will Green das Fahrzeug dort testen und dabei Geschwindigkeiten zwischen 800 und 965 km/h erreichen.
Die aktuelle Bestmarke des Bloodhound SSC liegt bei 200 Meilen, also 320 Kilometern pro Stunde. Green erzielte sie 2017 auf dem Flughafen Newquay in Cornwall.
Das Überschallauto ist knapp 13,5 Meter lang und an der höchsten Stelle drei Meter hoch. Es fährt auf vier Rädern, die einen Durchmesser von jeweils einem Meter haben. Voll getankt wiegt das Gefährt knapp 7,8 Tonnen.
Angetrieben wird das Fahrzeug von einem Raketentriebwerk und einem Eurojet-EJ200-Strahltriebwerk von Rolls-Royce, das auch den Eurofighter Typhoon antreibt. Ein V8-Motor von Jaguar treibt die Pumpe an, die den flüssigen Oxidator in die Brennkammer des Raketentriebwerks pumpt. Insgesamt soll der Bloodhound SCC über 13.500 PS haben.
Der Fahrer sitzt in einem Monocoque, also in einem Cockpit, das aus einem einzigen Teil besteht. Wie das Monocoque eines Formel-1-Renners ist es aus Kohlenstofffaser-verstärktem Kunststoff gefertigt – laut Bloodhound Project ist es das stärkste je gefertigte Cockpit für ein Auto.
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