Schneller schlau Wie Dinos sich die Erde warm rülpsten

Solche riesigen Pflanzenfresser veränderten zu ihrer Zeit das Klima der Erde.
Der Mensch ist heute nicht der einzige „Klimasünder“ auf der Erde, auch Pflanzenfresser wie Kühe und Schafe produzieren beträchtliche Mengen klimaschädlicher Gase. In ihren Mägen zersetzen Bakterien die Nahrung und produzieren dabei Methan, das von den Pflanzenfressern in Form von Rülpsern und Blähungen freigesetzt wird.
Zwischen 50 und 100 Millionen Tonnen Methan gelangen so pro Jahr in die Atmosphäre. Eine bedeutende Menge im Hinblick auf den globalen Klimawandel, denn Methan ist als Treibhausgas um ein Vielfaches wirksamer als der bekannte „Klimakiller“ CO2.
Nun sind Kühe und Schafe, aber auch wildlebende Wiederkäuer wie etwa Giraffen, nur Kleinvieh, vergleicht man sie mit den gigantischen Pflanzenfressern, die zur Zeit der Dinosaurier die Erde bevölkerten. So brachte es etwa Brontosaurus, der vor etwa 150 Millionen Jahren lebte, auf eine Länge von 18 Metern und eine Gewicht von beeindruckenden 30 Tonnen. Welche Methan-Mengen mochten seinerzeit den Mägen dieser auch als Sauropoden bekannten Riesen entströmt sein, fragten sich britische Wissenschaftler vor einiger Zeit – und machten sich daran, die Antwort selbst zu geben.
Für ihre Berechnung gingen die Forscher davon aus, dass Sauropoden auf der Hälfte der damals von Pflanzen bedeckten Landmasse lebten – und zwar in einer Häufigkeit von zehn Tieren pro Quadratkilometer. Legt man für diese Tiere einen vergleichbaren Methan-Ausstoß zugrunde wie für heutige Kühe, ergibt das einen Wert von fast sieben Tonnen Methan pro Quadratkilometer – am Tag. Aufs Jahr gerechnet, hätten die Riesenechsen 520 Millionen Tonnen Methan produziert – das entspricht dem, was heute pro Jahr zusammenkommt, wenn man alle Methanquellen der Erde berücksichtigt.
Anders als heutige Klimasünder, mussten sich die Sauropoden seinerzeit nicht für ihr Tun rechtfertigen. Hätten sie es tun müssen, so wäre ihnen sicher ein gutes Argument zur Verteidigung eingefallen: Das von ihnen produzierte Treibhausgas trug nämlich wesentlich dazu bei, dass die Erde tropisch warm blieb – und damit ein Garten Eden für die wärmeliebenden Riesenechsen.