Sonde Juno erreicht Jupiter Rendezvous mit fünf Jahren Anlaufzeit
Nasa-Sonde Juno erreicht Jupiter
Washington Fünf Jahre und 2800 Millionen Kilometer hat es bis zur erlösenden Nachricht gedauert: „Wir haben den Ton, der das Ende des Antriebsmanövers signalisiert“, klingt es in der Nacht zum Dienstag aus den Lautsprechern in das Kontrollzentrum der US-Raumfahrtbehörde im kalifornischen Pasadena. „Willkommen am Jupiter, „Juno“!“
Die Wissenschaftler brechen in lauten Jubel aus, klatschen und umarmen sich. „Wir sind drin, wir sind drin“, rufen sie immer wieder und meinen die Ankunft in der Umlaufbahn um den größten Planeten unseres Sonnensystems. Ein Forscher hat sich einen Hut in den blau-weiß-roten Nationalfarben der Vereinigten Staaten aufgezogen - schließlich ist Unabhängigkeitstag, und im gleichen Moment schießen rund um das Kontrollzentrum an der US-Westküste Feuerwerkskörper in den Himmel.
Die Nasa-Forscher aber horchen nicht auf die Böller, sondern auf Radiofrequenztöne von „Juno“. Mit deren Hilfe hat die Raumsonde den Erfolg ihres Manövers in das Kontrollzentrum gefunkt. Zuerst den Beginn des Antriebsmanövers und dann - rund eine halbe Stunde später - die Positionierung in einer stark elliptischen Umlaufbahn um den Jupiter. Dabei näherte sich „Juno“ den Gaswolken des Jupiter bis auf rund 4500 Kilometer - so nah wie kein anderes Raumfahrzeug zuvor.
„Mein Herz hat kurz aufgehört zu schlagen, so nervös war ich“, sagte Nasa-Manager Rick Nybakken. „Wir haben zehn Jahre auf diesen Moment hingearbeitet.“ Der Erfolg des Manövers fühle sich „großartig“ an, sagt sein Kollege Geoffrey Yoder. „Es ist phänomenal.“
Die unbemannte und hauptsächlich solarbetriebene Sonde „Juno“ startete im August 2011 Bord einer „Atlas“-Rakete vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral im US-Bundesstaat Florida. Bis Februar 2018 soll die rund 3500 Kilogramm schwere Sonde von der Größe eines Basketballfelds den Jupiter umkreisen und ihn mit ihren zahlreichen wissenschaftlichen Instrumenten untersuchen. Danach will die Nasa die Sonde kontrolliert zum Absturz bringen.