Tabbys Stern Flackernder Stern wohl keine Alien-Welt

Ein Ring aus Staub könnte für das seltsame Flackern des fernen Sterns verantwortlich sein. (Illustration: Nasa/JPL-Caltech)
Evanston/Baton Rouge Der „seltsamste Stern der Milchstraße“ ist wohl doch nicht die Heimat einer fortgeschrittenen außerirdischen Zivilisation. Stattdessen ist vermutlich Staub für das rätselhafte Flackern dieser knapp 1500 Lichtjahre entfernten Sonne im Sternbild Schwan verantwortlich. Das berichtet ein Forscherteam um Tabetha Boyajian von der Louisiana State University im Fachblatt „The Astrophysical Journal Letters“.
Die Helligkeit von Tabbys Stern, wie er nach seiner Entdeckerin Tabetha Boyajian getauft wurde, schwankt in unregelmäßigen Abständen um bis zu 22 Prozent. Das ist extrem ungewöhnlich für eine Sonne dieses Typs. Der seltsame Stern mit der Katalognummer KIC 8462852 ist nur knapp 50 Prozent größer und massereicher als unsere Sonne und sollte nach den etablierten Sternmodellen eigentlich gleichmäßig leuchten.
Astronomen haben zahlreiche Erklärungsansätze für dieses unerwartete Verhalten vorgeschlagen: So könnten Planeten gelegentlich vor dem Stern vorbeiziehen und ihn dabei teilweise abdecken. Allerdings verdunkeln selbst Riesenplaneten wie der Jupiter in unserem Sonnensystem ihre Sterne typischerweise nur um etwa zwei Prozent.
Eine andere Möglichkeit wären große Mengen Kometentrümmer oder eine große, unregelmäßige Scheibe aus Staub, die den Stern umgeben könnte. Der Staub sollte sich allerdings erwärmen und so über zusätzliche Infrarotstrahlung bemerkbar machen, die bislang jedoch nicht beobachtet werden konnte. Sie wäre allerdings auch schwer messbar.
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Der spektakulärste Erklärungsversuch schlägt vor, dass eine technologisch fortgeschrittene Zivilisation um den Stern eine sogenannte Dyson-Sphäre gebaut hat, um ihren Energiebedarf zu decken. Der US-Theoretiker Freeman Dyson hatte in den 1960er Jahren spekuliert, solche Zivilisationen könnten eine gigantische gitterartige Schale um ihren jeweiligen Stern konstruieren, um damit möglichst viel Strahlungsenergie zu ernten. Konkrete Hinweise auf eine außerirdische Zivilisation gibt es bei Tabbys Stern allerdings nicht.
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