Die von beiden Großdetektoren ATLAS und CMS beobachteten Signale beschreiben Zerfälle eines neuen Teilchen. Die Zahl der Ereigniskandidaten und die Verteilungen der nachgewiesenen Zerfallsteilchen entsprechen der Hypothese, dass es sich um das Higgs-Boson handelt. Die Wahrscheinlichkeit, dass die beobachteten Signale eine Fehlmessung oder statistische Fluktuation sind, liegt bei 1:1.000.000.
Die Entdeckung des Higgs-Teilchens ist ein Meilenstein der Grundlagenforschung. „Wir sind dem Traum der Menschheit, zu verstehen, was die Welt im Innersten zusammenhält, ein wichtiges Stück näher gekommen“, so die offizielle Einordnung des Cern. Darüber hinaus zeigt das Ergebnis, was die Wissenschaft erreichen kann, wenn sie ihre Kräfte weltweit bündelt. 10.000 Wissenschaftler aus 60 Ländern von allen Kontinenten arbeiten am LHC-Projekt friedlich zusammen. „Auf diese Weise trägt die Elementarteilchenphysik einen wichtigen Beitrag zur Kultur unseres Zeitalters bei“, sind die Cern-Forscher überzeugt.
Jedem Elementarteilchen kommt eine besondere Aufgabe zu: aus den sogenannten Fermionen, das sind Quarks und Leptonen, wird die Materie aufgebaut, während die sogenannten Bosonen Kräfte übermitteln. Das Higgs-Boson ist dafür verantwortlich, dass Elementarteilchen ihre (träge) Masse erhalten. Jedes dieser fundamentalen Teilchen ist ein unverzichtbarer Baustein unserer Natur, ohne den die Welt entweder nicht existieren würde oder sich aber in einem sehr exotisch Zustand befände.
Auch nach der Entdeckung des Higgs-Teilchens sind noch nicht alle grundlegenden Geheimnisse der Physik aufgedeckt. Offene Fragen gibt es etwa noch zur Beschaffenheit der Dunklen Materie oder zu den Asymmetrien in der Natur. Die Cern-Froscher hoffen, dass ein langjähriges Messprogramm am LHC, ab 2015 bei doppelter Energie, hier deutliche Erkenntnisgewinne bringen wird.
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