Totale Mondfinsternis: Blutiger Mond über Deutschland
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Totale MondfinsternisBlutiger Mond über Deutschland
Ein seltenes Schauspiel bekommen Frühaufsteher am Montagmorgen geboten: Eine totale Mondfinsternis lässt den Mond als rötlichen Ball am Himmel erscheinen. Doch der Erdtrabant hat derzeit noch mehr zu bieten.
26.09.2015 - 09:54 Uhr
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Mondfinsternis
Als Blutmond erscheint der Erdtrabant während einer totalen Mondfinsternis - wie auf diesem Bild aus dem Jahr 2007.
Berlin Zum „Blutmond“ wird unser Erdtrabant nur selten, zum „Supermond“ alle 13 Monate und zum „Erntemond“ stets im Herbst. Der nächste Montag ist einer der sehr seltenen Tage, an denen Himmelsgucker einen „Blut-Super-Ernte-Mond“ am Himmel sehen können; vor allem aber eine totale Mondfinsternis, die erstmals wieder seit siebeneinhalb Jahren in voller Länge zu beobachten ist.
Wer kein passionierter Frühaufsteher ist, muss allerdings den Wecker stellen: Die Phase der totalen Verfinsterung beginnt Montagfrüh um 04.11 Uhr und dauert bis 05.23 Uhr. In dieser guten Stunde wird die Mondscheibe vollständig verfinstert sein, ohne dass sie dabei gänzlich schwarz wäre: Sie erscheint vielmehr in einem düsteren, rötlich-braunen Licht. Dieses gespenstische Phänomen des „Blutmonds" entsteht durch die Brechung des Sonnenlichts in der Erdatmosphäre.
Dass der Blutmond diesmal mit dem Supermond und dem Erntemond zusammenfällt, ist hingegen eher für Statistiker von Interesse. Die Bezeichnung Supermond hat sich für einen Vollmond eingebürgert, bei dem der Erdtrabant unserem Planeten besonders nahe steht.
Mondfinsternis
Nur bei Vollmond kann es eine totale Mondfinsternis geben. Der Mond steht dabei von der Sonne aus gesehen genau hinter der Erde und taucht in ihren Schatten ein.
Langwelliges Licht wird von der Erdatmosphäre gebrochen und in den Schattenbereich gelenkt. Das färbt den Mond während der Finsternis rotbraun – er wird zum Blutmond.
Die Mondbahn ist gegen die Erdbahn leicht gekippt. Meist wandert der Vollmond ober- oder unterhalb des Erdschattens vorbei.
Entgegen dem landläufigen Eindruck sind Mondfinsternisse seltener als Sonnenfinsternisse: Auf fünf Sonnenfinsternisse kommen im selben Zeitraum im Schnitt nur etwa drei Mondfinsternisse. Da Mondfinsternisse jedoch stets von der gesamten dem Mond zugewandten Erdhalbkugel aus zu sehen sind, Sonnenfinsternisse jedoch nur in einem maximal 300 Kilometer schmalen Streifen, lassen sich Mondfinsternisse häufiger beobachten.
Tatsächlich wird der Mond in der Nacht der totalen Verfinsterung am Montag den Punkt seiner größten Erdnähe erreichen. Er ist dann bis zu 14 Prozent größer und rund 30 Prozent heller. Mit dem bloßen Auge können ungeübte Beobachter dies aber kaum wahrnehmen.
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Und der Erntemond? Nun, so nennt man traditionell den Vollmond, der dem Herbstbeginn am nächsten ist. Für die totale Mondfinsternis ist der Erntemond also letztlich ohne Belang. Allerdings ist das zeitliche Zusammentreffen der drei Vollmond-Erscheinungen so selten, dass die US-Weltraumbehörde Nasa zumindest beim Super- und beim Blutmond eigens nachgerechnet hat: Den bislang letzten Super-Blut-Mond gab es demnach 1982, der nächste wird erst wieder 2033 am Himmel stehen.
Ein Blick auf die bevorstehende totale Mondfinsternis lohnt sich für Himmelsgucker am Montag ab etwa 03.07 Uhr, wenn der Erdtrabant vom dunklen Kernschatten unseres Planeten erfasst wird. Um 04.11 Uhr beginnt dann die spektakuläre Phase der totalen Finsternis, die bis 05.23 Uhr dauert. Danach hellt sich der Rand der Mondscheibe wieder langsam auf, um 06.27 Uhr schließlich wird der Mond den Kernschatten wieder vollständig verlassen haben.