WM der Drohnen Robuster Flug in den Atomreaktor

Ein Käfig als Schutz: Die Drohne von Flyability im Einsatz.
Düsseldorf Die besten Ideen finden sich oft in der Natur. Zum Beispiel beim Umgang mit Hindernissen: Das Schweizer Start-up Flyability hat eine Drohne entwickelt, die ein Käfig bei Kollisionen schützt. Ähnlich wie eine Fliege oder Biene prallt das Flugobjekt ab – und bleibt in der Luft. „Man kann sie deswegen in schwierige Umgebungen schicken, zum Beispiel für Rettungsmissionen“, sagt Mitgründer Adrien Briod im Gespräch mit dem Handelsblatt.
Für diese Idee haben die Tüftler nun eine Art Weltmeisterschaft gewonnen: Beim „Drones for Good Award“ (deutsch: Drohnen für gute Zwecke) der Vereinigten Arabischen Emirate belegte die Firma mit ihrem Modell Gimball den ersten Platz und gewann ein Preisgeld von einer Million Dollar. Die Veranstalter sprechen vom größten Wettbewerb dieser Art.
Die Technologie entwickelte Briod in seiner Doktorarbeit an der Universität Lausanne. Der Roboterforscher überlegte, wie man die Robustheit von Insekten auf Drohnen übertragen könnte. Das Ergebnis: Ein Käfig aus leichtem Karbon schützt das Flugobjekt. Bei Kollisionen gerät er in Bewegung, während die Rotoren im Inneren stabil bleiben. Der Gimball prallt ab, bleibt aber in der Luft.
Dieses Prinzip soll es den Nutzern ermöglichen, sich an schwer erreichbaren Orten einen Überblick zu verschaffen – eine Kamera liefert Bilder in hoher Auflösung. Der havarierte Atomreaktor in Fukushima lasse sich so inspizieren, sagt Briod. Zudem könnten Industrieunternehmen mit Gimball schwer erreichbare Orte begutachten, etwa Tanks oder Brücken.
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