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Zukunft der Atomenergie Mini-Meiler könnten die Kernkraft erhalten

Die Katastrophe von Fukushima hat die Risiken der Kernenergie drastisch vor Augen geführt. Aber der Bedarf an mehr und billigerem Strom wächst. Forscher bringen nun unterirdische Reaktoren im Kleinformat ins Gespräch.
19.04.2014 - 11:00 Uhr Kommentieren
Das Atomkraftwerk Gundremmingen. Die Miniatomkraftwerke sind so groß wie ein paar Sattelanhänger und lassen sich deutlich kostengünstiger bauen als die bisherigen Riesenatomkraftwerke. Quelle: dpa

Das Atomkraftwerk Gundremmingen. Die Miniatomkraftwerke sind so groß wie ein paar Sattelanhänger und lassen sich deutlich kostengünstiger bauen als die bisherigen Riesenatomkraftwerke.

(Foto: dpa)

Paris Sind kleine unterirdische Atomkraftwerke die neue Zukunft der Kernenergie-Industrie? Der designierte Chef der Nuclear Energy Agency NEA in Paris, William Magwood, hält es für möglich, dass solche Minimeiler eine neue Phase für diesen Energiesektor einläuten könnten, der seit der Atomkatastrophe von Fukushima mit doppeltem Misstrauen beäugt wird.

Die aus Modulen bestehenden Anlagen könnten etwa so groß wie ein paar Sattelanhänger sein und sich deutlich kostengünstiger bauen lassen als die bisherigen Riesenatomkraftwerke. Die einzelnen in Fabriken produzierten Teile würden sich leicht per Eisenbahn oder Lastwagen transportieren und damit überall zusammensetzen lassen. Magwood zufolge peilen die USA für die zweite Hälfte 2014 einen ersten Vertrag zum Bau einer dieser winzigen Anlagen an, die nach amerikanischen Vorstellungen eines Tages die Kohlekraftwerke im Land ablösen sollen.

Das Energieministerium hat 450 Millionen Dollar (326 Millionen Euro) in mehrjährige Anstrengungen gesteckt, Unternehmen davon zu überzeugen, dass die Technologie profitabel entwickelt werden könnte. Aber Firmen sind auf Distanz zu dem Projekt gegangen, unter anderem mit dem Hinweis auf die Finanzierung und Regulierungsfragen. Es würden mindestens sechs weitere Jahre vergehen, bis ein Minimeiler gebaut werden könnte.

„Alles, was sich um Atomkraft dreht, dauert eine Weile, und das ist angemessen...“, sagte Magwood in einem Interview kurz vor der Einführung in sein neues Amt. „Wir haben keine (dieser Anlagen) gebaut, daher wissen wir nicht, ob sie finanziell erfolgreich sein werden.“

Microsoft-Gründer Bill Gates gehört zu den begeisterten Unterstützern mikronuklearer Technologien. Nach seiner Überzeugung könnten sie helfen, die Armen der Welt mit bezahlbarer Elektrizität zu versorgen und den Klimawandel zu bekämpfen. Aber einer der besonders vielversprechenden Entwickler beim Projekt des Energieministeriums, das Unternehmen Babcock & Wilcox, hat kürzlich mitgeteilt, dass er seine Ausgaben zurückschrauben will. Zur Begründung wurde angeführt, dass „bedeutende zusätzliche Investoren“ benötigt würden.

Zudem könnten Sicherheitsbedenken drei Jahre nach dem Unglück im japanischen Kernkraftanlage Fukushima auch jene zögern lassen, die nach neuen Energiequellen hungern. In den USA etwa steht die noch unerprobte Technologie im Wettbewerb mit einem Schiefergas-Boom, der den Markt auf den Kopf gestellt hat.

Ein Reaktor in voller Größe kostet zwischen sechs und acht Milliarden Dollar (4,3 und 5,8 Milliarden Euro). Es dauert Jahre, ihn zu bauen und Jahrzehnte, so viel herauszuwirtschaften, dass die Ausgaben wettgemacht sind. Ein solcher Meiler kann genügend Strom für mehr als 700 000 US-Haushalte produzieren, mehr als zehn Mal so viel wie eine der kleinen Anlagen.

Die Technologie ist bereits vorhanden
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