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Laptop im Test Chromebooks: Was Käufer über die Google-Notebooks wissen müssen

Das Konzept verspricht eine einfache Bedienung und einen guten Schutz – allerdings sollten Käufer eine wichtige Frist unbedingt im Blick haben.
19.08.2021 - 16:16 Uhr Kommentieren
Die Geräte mit dem Google-Betriebssystem Chrome OS werden beliebter. Quelle: Acer
Zusammenarbeit am Chromebook

Die Geräte mit dem Google-Betriebssystem Chrome OS werden beliebter.

(Foto: Acer)

San Francisco Ob von Asus oder Acer, HP oder Lenovo, Dell oder Samsung: Chromebooks werden in Deutschland immer beliebter. Es gibt die Geräte mit dem Betriebssystem Chrome OS von Google als Laptops und 2-in-1-Rechner mit abnehmbarem Tablet, außerdem einige Desktopmodelle. Es handelt sich mittlerweile also um eine ernst zu nehmenden Alternative zu Windows und Mac OS.

Das Konzept unterscheidet sich allerdings von der Konkurrenz: Nutzer greifen über das Internet auf ihre Anwendungen zu – das Betriebssystem ist auf ein Minimum reduziert. Dadurch sinken die Anforderungen an die Hardware, und das Gerät steht nach dem Start schnell zur Verfügung. Ohne stabile Internetverbindung geraten die Geräte jedoch schnell an ihre Grenzen.

Die wichtigsten Fakten für Käufer im Überblick.

Software der Chromebooks: Alles aus dem Netz

Es gibt ein Referenzdesign, an das sich alle Hersteller halten müssen. So ist es Google möglich, regelmäßig neue Versionen des Betriebssystems auszuspielen. Das sind keine Update-Orgien wie bei Windows: Beim nächsten Hochfahren des Rechners ist im Hintergrund schon alles passiert.

Das Softwareangebot unterscheidet sich von den anderen Betriebssystemen. Als Faustregel gilt: Alles, was auf dem Internet basiert, hat gute Chancen. Zudem ist es möglich, auf einigen modernen Chromebooks Apps für Android-Geräte zu installieren, sofern der Systemadministrator des Arbeitgebers das nicht verboten hat. Auch Linux-Programme laufen auf den Geräten mittlerweile.

Einige Beispiele: Der Videodienst Netflix läuft im Browser, zudem kann man die Android-Version installieren, die Download-Möglichkeiten bietet, um Filme offline zu schauen. Microsoft hat eine eigene Version von Microsoft 365 für Chromebooks im Angebot (früher Office 365). Und dann sind da die zahlreichen Google-Anwendungen, ob für Textverarbeitung, E-Mails oder Terminverwaltung, für Videos, Musik und Spiele.

Ein ausgewachsenes Photoshop läuft dagegen nicht auf Chrome-OS-Geräten. Zum einen ist der Ressourcenverbrauch zu groß, zum anderen sind die Installationshürden unüberwindbar. Wer gar nicht darauf verzichten will, kann für einfachere Aufgaben eine Android-Version der Software probieren, etwa Photoshop Express, oder Alternativen wie Pixlr oder Canva nutzen.

Sicherheit der Chromebooks: Sauberer Neustart

Worum man sich heute keine oder zumindest wenige Gedanken machen muss, ist die Sicherheit. Chrome OS gilt als resistent gegen Viren und andere schädliche Software. Der Grund ist einfach: Beim Ausschalten des Geräts wird der gesamte Speicher inklusive Betriebssystem gelöscht. Erst beim Neustart wird es wieder neu aufgespielt. Was auch immer sich eingenistet hat, ist erst mal weg.

Wer besonders sichergehen will, der arbeitet im „Gast“-Modus, nicht als Administrator. Da bleibt beim Ausschalten kein Fitzelchen an Informationen mehr erhalten, und Software kann sich wegen der geringeren Zugriffsrechte gar nicht installieren. Ransomware, die den Weg auf einen Chrome-Rechner gefunden hat, wird mit dem Ausschalten einfach ausradiert.

Alle Chromebooks haben einen Sicherheitschip, im Fachjargon Trusted Platform Module (TPM) genannt, der die Sicherheit beim Neustart erhöht. Das wird übrigens ab Windows 11 auch für Microsoft-PCs Pflicht.

Wartung der Chromebooks: Vorsicht beim Verfallsdatum

Chromebooks haben ein eingebautes Verfallsdatum von acht Jahren. Danach bekommen sie keine Softwareupdates mehr. Nach kurzer Zeit sind sie dann für ernsthaftes Arbeiten nicht mehr zu gebrauchen, weil auch der Chrome-Browser nicht mehr aktualisiert wird. Ein Teufelskreis: Ohne aktuelle Version lassen viele Universitäten, Schulen, Behörden und Unternehmen Rechner oft nicht mehr auf ihre Seiten.

Das sollten Käufer berücksichtigen. Gerade online werden, ob neu oder gebraucht, angeblich aktuelle Chromebooks angeboten, die schon fünf oder sechs Jahre im Lager verbracht haben und nach zwei Jahren Alteisen werden. Google hat eine eigene Webseite, auf der jedes Modell mit Baujahr aufgeführt ist. Die sollte bei Gebrauchtkäufen zwingend vorher aufgesucht werden.

Google will diese Begrenzung aufheben und in Chrome OS die Updates vom Browser trennen. Dann werden die Geräte viel länger Spaß machen. Aber es ist leider nicht so einfach, wie Google-Manager Alexander Kuscher auf Anfrage bestätigt.

Betriebssystem und Browser sind tief verwoben und müssen sorgfältig wieder entflochten werden. Wann es so weit ist, kann er nicht sagen. Kuscher versichert: „Wir sind dran.“ Aber alte Chrome-Rechner werden davon nicht mehr profitieren.

Hardware der Chromebooks: Von billig bis edel ist alles dabei

Chromebooks sind schon günstig zu haben. Geräte bis 300 Euro weisen aber einige Limitierungen auf: Sie haben meist vergleichsweise schwache Prozessoren und selten mehr als vier Gigabyte Hauptspeicher. Das reicht, wenn man nur ein paar Browserfenster gleichzeitig offen halten will. Sonst sind die Systeme aber schnell ausgereizt.

In der unteren Preiskategorie sind zudem Touchscreens kaum zu finden. Das ist misslich, wenn Nutzer ihre Lieblings-Apps vom Android-Smartphone auf dem Chromebook laufen lassen wollen – die Programme sind nun mal auf die Bedienung per Finger ausgerichtet.

Für 300 bis 600 Euro bekommen Käufer Geräte mit Metallgehäuse und ansprechender Anmutung. Als Prozessoren kommen Intels Mittelklasse-Chips vom Typ I3 und I5 oder Pentium zum Einsatz, die mit 20 offenen Browserfenstern fertig werden. Auch, weil man in der Preisklasse besser kein Gerät mehr mit weniger als acht Gigabyte Hauptspeicher akzeptieren sollte.

Beim Plattenspeicher ist 64 GB die Untergrenze, manchmal gibt es 128 GB. Da sollten Straßenkämpfer und andere Vielreisende zuschlagen, die regelmäßig offline arbeiten wollen oder müssen. An Schnittstellen kann man jetzt schon vier USB-Posts verlangen. Da die Prozessoren mit Fernsehbildern umgehen können, gibt es manchmal einen HDMI-Anschluss für die Übertragung der Bilder.

Während Chromebooks für 600 Euro und mehr früher praktisch unbekannt waren, hat heute jeder der großen Anbieter so ein Modell im Sortiment, seit auch auf Vorstandsschreibtischen Chromebooks ihren Platz finden. Edle Gehäuse, Designermodelle und die stärksten Prozessoren kann man für dieses Geld verlangen. Full HD und Touch sind hier Standard.

Mehr: Wie Google mit den Chromebooks Apple und Microsoft angreift

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