Hinter dem fairen Smartphone steht das gleichnamige Startup, das der Niederländer Bas van Abel gegründet hat. Der Firmengründung Anfang 2013 ging ein zweieinhalbjähriges Projekt voraus.
Bas van Abel will ein Smartphone herstellen, dessen Materialien unter fairen Umständen gefördert werden – und die Einzelteile sollen unter fairen Bedingungen zusammengebaut werden. Zudem setzt er auf volle Transparenz: Käufer und Verbraucherschützer können so genau nachvollziehen, woher welche Materialien stammen und wer im Auftrag des Startups arbeitet.
Herausgekommen ist ein Mittelklasse-Smartphone für 325 Euro. Als Betriebssystem ist Android installiert, allerdings sollen Nutzer auch Alternativen wie Firefox OS aufspielen können. Eine Besonderheit: Nutzer können zwei SIM-Karten einstecken.
Fairphone hat zunächst 25.000 Geräte herstellen lassen. Dafür beauftragte das Startup eine Fabrik in China. Ein beträchtlicher Teil der verwendeten Rohstoffe soll unter fairen Arbeitsbedingungen gewonnen werden. Zu 100 Prozent fair ist das Gerät allerdings nicht, wie die Macher selbst zugeben.
In einem Handy stecken rund 30 Metalle – ein beträchtlicher Teil stammt aus fragwürdigen Quellen, etwa Bürgerkriegsregionen im Kongo. Die Fairphone-Macher wollen dafür vertrauenswürdige Lieferanten suchen. Nicht für alle Metalle ist das gelungen, die Macher arbeiten aber an weiteren Kooperationen.
2013 startete Fairphone einen Vorverkauf, im Winter begann die Auslieferung der ersten Serie. Nun sammelt das Unternehmen wieder Bestellungen für die nächste Produktion.
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Hallo Sam, dann setze doch bitte die Zeitspanne der industriellen Revolution ins Verhältnis zur zeitlichen Existenz der Menschheit. Die Welt ist so, wie wir sie gestalten. Also haben wir auch die Macht, sie zu verändern. Das ist durchaus ein langfristiger Prozess, der aber in Gang gebracht werden kann, wenn wir es wollen. Zuerst sind es Weniger und dann immer mehr. Aber wir müssen damit anfangen.
"Faire" Elektronik gibt es nicht. Unsere Welt funktioniert einfach nicht so wie Idealisten es sich vorstellen. Wer sich ein bisschen in die Geschichte seit der Industriellen Revolution vertieft sieht das dieselbe Diskussion um Fairness und Umweltschutz seit jeher aktuell sind, nur der Kontext ändert sich. Das Problem besteht darin das niemand sein Konsumverhalten ändern will, oder sogar auf bestimmte Sachen verzichten will. Was noch fairer ist, wäre ein bewusster Umgang mit bereits produzierten Sachen. Der "Schaden" durch die Produktion ist ja schon entstanden, also sollten wir dafür sorgen das wir das optimale aus Produkten rausholen. So sollten wir nicht immer neue Sachen kaufen, sondern mehr auf gebraucht setzen. Ob es sich nun handelt um Gebrauchtwagen, oder aber auch refurbished (generalüberholte) Handys und anderes IT Equipment.
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Es wird höchste Zeit, dass wir über faire Elektronik sprechen!
Und nicht nur das: Wir sollten auch in anderen Bereichen viel mehr Wert auf Nachhaltigkeit legen - von Kleidung bis Finanzanlagen. Die Möglichkeiten hierzu werden dank vieler Sozialunternehmen immer zahlreicher...
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Bessermenschen... ach je! Was sind die, die sich keine Gedanken um Menschenrechte und Naturschutz machen? Schlechtermenschen? Und so wird in unserer Gesellschaft ein eigentlich positiver Ausdruck ins Gegenteil verwandelt. Besser- und/oder Gutmensch wird als Schimpfwort benutzt, was wohl zeigt, auf welchem Weg "wir" Menschen sind... Für mich persönlich hat sich der Ausdruck "menschlich" verändert. Menschlich ist heutzutage nur noch durchsetzt von Habgier, Rücksichtslosigkeit, Intoleranz, Egoismus, Neid und Größenwahn. Und ja: ich habe auch ein fairphone!