Die Abkürzung DAB steht für Digital Audio Broadcasting. Es handelt sich um digitales Antennenradio und ist offizieller Nachfolger des analogen Standards UKW. Allerdings geht die Umstellung zäh voran: Ursprünglich sollten bereits 2010 alle Sender von UKW auf DAB umgestellt haben, mittlerweile ist die Frist bis 2025 verlängert worden.
Nach der Einführung 1995 fand DAB nur eine geringe Akzeptanz. Jetzt soll die Weiterentwicklung DAB+ den Durchbruch bringen. Der Standard zeichnet sich zum einen durch eine höhere Komprimierung aus, so dass bei gleicher Qualität mehr Programm übertragen werden können. Zudem soll der Empfang besser sein, vor allem in Gebäuden – bei DAB teils ein Problem.
DAB erlaubt eine bessere Klangqualität als UKW. Allerdings ist Radio ein Nebenbeimedium, bei dem die wenigsten Hörer gebannt lauschen. Daher sind viele mit UKW zufrieden – das hemmt die Akzeptanz des digitalen Standards.
DAB erlaubt die Übertragung von Zusatzinformationen, etwa zur aktuellen Sendung oder den abgespielten Liedern, aber auch zur Verkehrslage.
Die Verbreitung von DAB-Sendern ist von Bundesland zu Bundesland verschieden. In Bayern zählt das Projektbüro Digitalradio 64 Sender, in Sachsen und Thüringen dagegen nur 19. Die öffentlich-rechtlichen Sender sind verfügbar, viele große Privatradios lehnen dagegen den Einstieg ins Digitalradio ab.
Beim Digitalradio gibt es ein Henne- und Ei-Problem: Weil es relativ wenige Sender gibt, verzichten viele Verbraucher auf DAB. Weil es an Hörern fehlt, lohnt sich für die Sender die Umstellung nicht.
DAB und DAB+ leiden darunter, dass das Internetradio so beliebt ist. Viele Nutzer streamen Programme aus dem Netz.
Wenn Verbraucher gerne Digitalradio hören wollen, sollten sie ein Gerät anschaffen, das auch den neuen Standard DAB+ beherrscht. Sinnvoll ist womöglich auch ein Kombigerät, das UKW empfangen kann – oder gleich auch Sender aus dem Internet.
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Sehr geehrter Herr Kerkmann,
> In unserer Rubrik stellen wir ja unterschiedliche
> Geräte vor - manche schneiden gut ab, manche
> weniger. Wenn wir Ihrer Meinung nach ein bestimmtes
> DAB-Radio unbedingt testen sollten, freuen wir uns
> aber über eine Anregung
für mich ist zumindest widersinnig ein Radio zu besprechen, das noch nicht mal Stationstasten für seinen UKW-Bereich hat. Wenn das Gerät keine WLAN- sondern nur eine Bluetooth-Schnittstelle hat, dann ist das als Peripherie ("Funklautsprecher") für ein Smartphone gedacht. Auf dem Umweg kann man dann vielleicht auch Internet-Radio hören, schon klar, aber wohl eher ein Nebeneffekt. Kann man auf dem Handy dann Radiosendungen aufnehmen?
> Der Unterschied zwischen DAB und DAB+ ist ja im
> Infokasten erklärt - vielleicht haben Sie das
> übersehen.
Im Gegenteil: Das physikalische Übertragungsverfahren bei DAB und DAB+ ist genau das gleiche. Also ist Ihre Aussage, dass die Umstellung auf DAB+ an den Empfangsmöglichkeiten irgendetwas geändert hätte, eindeutig falsch. DAB+ hat lediglich den Vorteil, dass man mit der gleichen Übertragungsrate mehr Programme mit gleicher Qualität bzw. die gleichen Programme mit besserer Qualität übertragen kann, als das bei DAB möglich war.
> Die Sendeleistung spielt eine Rolle, ist aber auch
> teils bei DAB-Programmen erhöht worden.
Hier machen Sie wieder den Fehler, zwischen DAB und DAB+ zu unterscheiden: Beim Digitalradio wird seit den 1990er Jahren ein bestimmter Datenstrom pro Übertragungskanal übertragen. Welche Informationen dieser Datenstrom enthält, ist eine davon völlig unabhängige Frage. So ein Datenstrom enthält leicht ein Dutzend "Sender", wahlweise in DAB oder DAB+ codiert, plus diverse andere Dienste.Siehe z.B. http://www.ukwtv.de/sender-tabelle/index.html
Die besseren Empfangsmöglichkeiten haben allein mit der "digitalen Dividende" des Fernsehens zu tun: Unterhalb von Kanal 12 sind höhere Sendeleistungen zulässig. Und mehr Platz ist da auch.
Wie bei allen Testberichten in dieser Rubrik gibt es einen Text und eine Bildergalerie - deswegen ist es nicht ungewöhnlich, dass hier zwei Elemente erscheinen.
Der Text setzt sich an mehreren Stellen kritisch mit den Schwächen des Gerätes auseinander. Was halten Sie daran für Werbung?
2 verschiedene Artikel zu diesem 400(!) Euro teuren Etikettenschwindel?
Na, ob man das noch redaktionell nennen kann?
Zitat: Zum Weltempfänger wird das World Radio aber ohnehin erst, wenn man ein Smartphone oder Notebook anschließt. Denn es hat kein WLAN-Modem /zitat ende
Deshalb Etikettenschwindel, noch nicht mal WLAN-fähig für das Geld.
Bitte 'Anzeigen' auch nicht vergessen als solche zu kennzeichnen. Danke.
Danke für den Kommentar. In unserer Rubrik stellen wir ja unterschiedliche Geräte vor - manche schneiden gut ab, manche weniger. Wenn wir Ihrer Meinung nach ein bestimmtes DAB-Radio unbedingt testen sollten, freuen wir uns aber über eine Anregung, gerne auch per Mail.
Der Unterschied zwischen DAB und DAB+ ist ja im Infokasten erklärt - vielleicht haben Sie das übersehen. Die Sendeleistung spielt eine Rolle, ist aber auch teils bei DAB-Programmen erhöht worden.
Die Autohersteller könnten DAB/DAB+ mit ihrer Unterstützung in der Tat einen Schub geben, danach sieht es im Moment aber nicht aus.
Viele Grüße,
Christof Kerkmann
@Handelsblatt: Lasst solche Artikel doch bitte jemanden schreiben, der davon auch Ahnung hat! Sonst wird das wieder so peinlich wie hier.
Einmal gibt es bedeutend mehr (und wohl auch bessere) DAB+-Radios als das, das es irgendwie in die Redaktion geschafft hat.Siehe beispielsweise http://www.charly-hardt.de/dab.html
Dann ist der Unterschied zwischen DAB und DAB+ nur die Codiermethode, mit der die Töne in Bits gepresst werden. DAB+ kommt mit weniger Bits aus, um eine bestimmte Klangqualität zu erreichen, braucht dafür beim Decodieren mehr Rechenleistung.
Dass das Digitalradio heute besser auch in die Häuser rein kommt als früher, liegt allein am Sendernetz: DAB fand nur auf dem alten Fernsehkanal VHF 12 statt, auf dem wegen der benachbarten militärischen Nutzer keine vernünftig starken Sender betrieben werden dürfen. Heute nutzt DAB+ die alten VHF-Fernsehkanäle 5-12. Da können viel mehr Sendernetze mit viel höheren Sendeleistungen betrieben werden.
Richtig ist, dass DAB+ eine bessere Klangqualität liefern könnte als der alte UKW-Rundfunk. Allein: Zumindest die Privatsender bekamen meist zu wenig Bandbreite zugeteilt, als dass sie dieses Potential auch nutzen könnten. Man merkt das beispielsweise an Zischlauten, die unnatürlich klingen. Mit 75 kbit/s oder noch weniger schafft auch DAB+ keine "UKW-Qualität".
Ein absolutes Trauerspiel ist übrigens, wie die Autohersteller mit DAB+ umgehen:Opel scheint lediglich für den Adam auch ein DAB-Radio anzubieten. Googelt man nach "site:fiat.de dab", gibt es keine Treffer. Dabei gibt es in DAB beispielsweise einen eigenen Verkehrsnachrichten-Kanal.