Eine der gebräuchlichsten Methoden, Daten abzufangen, ist die Einschleusung sogenannter Trojanischer Pferde, meist schlicht Trojaner genannt. Dabei wird eine schädliche Software meist per E-Mail oder über infizierte Webseiten auf dem Computer installiert, die dort Daten – etwa die Kontonummer – meist ohne Wissen des Benutzers abruft und weiterschickt. Trojaner können sich auch in Fotos, Dokumenten oder auf Speichermedien verbergen.
Beim sogenannten Phishing versuchen Datendiebe, sich über gefälschte Webseiten Konten- oder Kreditkartennummern, TANs, PINs oder Passwörter der Opfer zu angeln. Häufig bauen sie dafür bis ins Detail den Internetauftritt von Banken, Versicherungen oder anderen Institutionen nach. Danach verschicken sie E-Mails, um Kunden per Klick auf einen enthaltenen Link auf die getürkte Seite zu führen. Dabei wird das Opfer aufgefordert, sensible Daten einzugeben, die dann zusammen mit der Identität der Opfer missbraucht werden.
Diese Art von Schadsoftware wandert über ähnliche Wege wie Trojaner in den Computer ein und zeichnet die Tastenanschläge des Benutzers auf, um sie an Datendiebe weiterzuleiten. Diese Tasten-Speichersysteme machen für die Täter Passwörter ersichtlich, selbst wenn die Übermittlung an die passwortgeschützte Webseite verschlüsselt erfolgt. An öffentlich zugänglichen Computern können Datengangster auch kleine Geräte zwischen Tastatur und Rechner schalten, die dann die Eingaben des Benutzers zeigen und so Daten und Zugänge erschließen lassen.
Dabei versuchen die Hacker über Programmierattacken in Zentralrechner oder Netzwerke einzudringen. In offenen Netzwerken wie unverschlüsselten WLANs ist dies sehr einfach, in geschützten Bereichen gestaltet sich das schwieriger. Immer wieder hatten solche Angriffe auf Behörden wie die NASA oder das US-Verteidigungsministerium für Schlagzeilen gesorgt. Selbst Industrieanlagen können damit theoretisch lahmgelegt werden, wie die Attacke des Stuxnet-Wurms auf Urananreicherungsanlagen im Iran zeigt.
Zwischenfälle mit sensiblen Daten sind allerdings nicht nur auf professionelle Hacker-Software zurückzuführen, sondern mitunter auch den blanken Zufall oder Unaufmerksamkeit. Dazu zählen auf EC-Karten notierte Geheimzahlen, Haftnotizen mit Passwörtern am Computerbildschirm oder fehlgeleitete Informationen. Ein Beispiel: Vor einigen Jahren erregte eine Panne der Landesbank Berlin Aufsehen. Zwei Kurierfahrer hatten sich über einen von der LBB verschickten Christstollen hergemacht und dann Etiketten von Päckchen vertauscht, um ihren Mundraub zu vertuschen. Prompt landeten tausende Kreditkartendaten in der Redaktion der „Frankfurter Rundschau“, für die eigentlich die Weihnachtsleckerei gedacht war.
Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.