André Krause Nach geplatzter Übernahme – Ein Deutscher wird neuer CEO von Sunrise

Der Deutsche übernimmt die Leitung der Schweizer Telekomfirma Sunrise.
Zürich Nach der geplatzten Übernahme des Kabelunternehmens UPC Schweiz erneuert die Schweizer Telekomfirma Sunrise ihre Führungsriege. Firmenchef Olaf Swantee tritt zurück, und Verwaltungsratspräsident Peter Kurer tritt nicht mehr zur Wiederwahl an.
Die Leitung des Konzerns übernimmt nun ein deutscher Manager, der Sunrise seit Jahren kennt: André Krause, bislang Finanzchef, wird neuer CEO. Er muss nun zeigen, dass die Nummer zwei im Schweizer Mobilfunkmarkt künftig allein erfolgreich sein kann.
Der 49-jährige Krause hat an der FH Bielefeld Ökonomie studiert und zunächst für Beratungsfirmen gearbeitet, bevor er beim Mobilfunkunternehmen O2 in Deutschland zum Finanzchef aufstieg. Von dort kam er 2011 zu Sunrise, wo er auch den Börsengang vorantrieb. Analysten werteten Krauses Berufung an die Spitze als willkommenes Zeichen für Kontinuität in stürmischen Zeiten.
Sunrise hatte im vergangenen Jahr für 6,3 Milliarden Franken (etwa 5,8 Milliarden Euro) UPC übernehmen wollen, um mit Marktführer Swisscom mithalten zu können. Doch CEO Swantee und Verwaltungsratschef Kurer stießen auf erbitterten Widerstand von Großaktionären, allen voran Freenet aus Deutschland. Der Deal galt als eine Nummer zu groß.
Eine außerordentliche Generalversammlung, auf der die Kapitalerhöhung für die Übernahme abgenickt werden sollte, war im Oktober in letzter Minute geplatzt. Was bleibt, sind Kosten von rund 120 Millionen Franken – das entspricht etwa einem Jahresgewinn der Firma.
Der Rücktritt von Swantee und Kurer kommt deshalb wenig überraschend. Es brauche „einen anderen CEO mit einem neuen langfristigen Plan“, so Swantee. Diesen Plan soll nun Krause aufstellen.
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