Apple Lange Wartezeiten: Das neue iPhone 13 ist ein Verkaufsschlager

Lange Schlangen: Das iPhone 13 verkauft sich vor allem in China sehr gut.
Düsseldorf Mitte September hat Apple das iPhone 13 vorgestellt. Wer nicht sofort bestellt hat, muss sich jetzt gedulden. Die Wartezeit verdoppelte sich im Vergleich zu den ersten sieben Tagen nach dem Event. In Deutschland muss man aktuell vier bis fünf Wochen auf das Premiummodell iPhone 13 Pro warten. Etwas schneller geht es beim Basismodell, das in zwei bis drei Wochen zu haben ist.
Mit der Wartezeit übertrifft laut Experten das iPhone 13 das Vorgängermodell iPhone 12. Analysten achten sehr genau auf die sogenannte „Lead Time“ von Geräten: Die Vorlaufzeit bei einer Bestellung lässt Rückschlüsse zu, wie stark die Nachfrage im Markt ist.
„Teilweise erklärt sich die Verlängerung der Vorlaufzeit durch Lieferschwierigkeiten“, sagte Analyst Samik Chatterjee von JP Morgan. „Aber der deutliche Anstieg von Woche zwei zu Woche eins ist ein Zeichen für eine robuste Nachfrage.“
Chipmangel, Probleme in China mit der Elektrizität – Lieferanten stehen derzeit vor diversen Schwierigkeiten. Auch Apple leidet darunter. Der Konzern besitzt aber aufgrund seines hohen Ordervolumens und seiner Marktmacht eine Sonderstellung bei den Smartphone-Herstellern.
So berichtet der taiwanesische Branchendienst Digi Times, verschiedene Lieferanten würden aufgrund der hohen Nachfrage in China und Taiwan nach dem iPhone 13 die Produktion für Apple „priorisieren“. In China kursieren Videos, in denen Kunden Schlange stehen oder wie sie in einer Shoppingmall in Shaanxi den Apple-Store stürmen.
Versteckte Preissenkung
Dabei brachte das neue Modell überraschend wenige Neuigkeiten, eher solide Verbesserungen wie eine längere Batterielaufzeit oder eine versatilere Kamera. Aber Analyst Daniel Ives von Wedbush stellte vor einigen Tagen ein Ordervolumen von 90 Millionen Geräten fest, zehn Millionen mehr als beim iPhone 12. Nach seiner Analyse sind vor allem die hochwertigeren Modelle iPhone 13 Pro und iPhone 13 Max gefragt.
Ein Grund für die starke Nachfrage ist im Preis zu sehen. Apple verzichtete auf eine Preiserhöhung, trotz steigender Materialkosten und qualitativer Verbesserungen. Vor allem in China kommt das gut an, dort verkauft Apple ein Fünftel aller Geräte und profitiert von Huaweis Problemen. Die Firma hat aufgrund der amerikanischen Sanktionen große Lieferschwierigkeiten. Laut einer Umfrage von Morgan Stanley beabsichtigen 30 Prozent der Huawei-Kunden, ein iPhone zu kaufen, wenn kein Huawei-Gerät zu haben ist.
Die USA sind für Apple der wichtigste Markt. Auch dort profitiert der Konzern von einer Rabattschlacht der Mobilfunkanbieter. Mit dem Verkauf des Mediengeschäfts konzentriert sich beispielsweise AT&T wieder voll auf den Mobilfunkmarkt, will Kunden gewinnen und T-Mobile USA Paroli bieten.
So erhält man bei dem Anbieter einen Bonus von 1000 Dollar, wenn man einen Jahresvertrag unterschreibt und bestimmte andere Bedingungen erfüllt – de facto ist das iPhone 13 damit umsonst. T-Mobile ist mittlerweile mit einer ähnlichen Offerte nachgezogen.
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