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Chipbranche Briten verzögern Milliardendeal zwischen Nvidia und ARM – wegen Sicherheitsbedenken

Der US-Konzern Nvidia muss um die Übernahme des britischen Wettbewerbers ARM bangen. Die Regierung in London hat eine Untersuchung angeordnet.
19.04.2021 - 16:56 Uhr Kommentieren
Der amerikanische Chipanbieter Nvidia muss sich den Fragen der britischen Wettbewerbsbehörden stellen. Quelle: Reuters
Nvidia

Der amerikanische Chipanbieter Nvidia muss sich den Fragen der britischen Wettbewerbsbehörden stellen.

(Foto: Reuters)

München Die geplante Übernahme des britischen Chipdesigners ARM durch den amerikanischen Halbleiterhersteller Nvidia stößt auf Widerstand. Die britische Regierung hat die Wettbewerbsbehörde des Landes am Montag angewiesen, den 40 Milliarden Dollar schweren Deal genauer unter die Lupe zu nehmen.

Digitalminister Oliver Dowden begründete die Prüfung mit Fragen „der nationalen Sicherheit“. Der Politiker beauftragte einen Bericht über die Auswirkungen der Transaktion. Dieser werde „bei weiteren Entscheidungen hilfreich sein“ und soll bis zum 30. Juni vorliegen.

Der Deal, bei dem Nvidia dem ARM-Eigentümer Softbank 40 Milliarden Dollar bezahlen will, wäre der bislang größte in der Branche – und würde die Kräfteverhältnisse in der Halbleiterindustrie deutlich verschieben. Viele Chiphersteller und IT-Konzerne, die bisher auf die Technologie von ARM zurückgreifen, wären künftig abhängig von Nvidia.

Die Firma aus dem Silicon Valley hatte die riesige Transaktion im vergangenen September angekündigt. In Großbritannien existiert seither eine ausgeprägte Abneigung gegen die Übernahme. Denn ARM gilt als britisches Tech-Juwel, auch wenn das Unternehmen seit 2016 der japanischen Softbank gehört. Die britische Wettbewerbsbehörde Competition and Markets Authority hatte bereits im Januar Interessierte dazu aufgefordert, sich zu äußern.

Das Digitalministerium teilte nun mit, die Halbleiter hätten für viele Technologien eine grundlegende Bedeutung. Sie seien auch wichtig für die kritische, nationale Infrastruktur des Vereinigten Königreichs sowie für die Verteidigung des Landes.

Das offene Lizenzmodell von ARM soll bleiben

Zwar hat sich noch keiner der großen Kunden von ARM öffentlich gegen die Akquisition ausgesprochen. Laut US-Medien haben aber unter anderem die IT-Konzerne Apple, Microsoft und der Halbleiter-Hersteller Qualcomm die Wettbewerbsbehörden aufgefordert, den Deal genau zu prüfen. Alle drei Unternehmen sind auf Lizenzen von ARM angewiesen und fürchten offenbar, dass das Unternehmen – allen Garantien zum Trotz – die Neutralität Schritt für Schritt einbüßen könnte.

„Wir glauben nicht, dass diese Transaktion wesentliche Probleme der nationalen Sicherheit aufwirft“, sagte ein Sprecher von Nvidia am Montag in einer Erklärung. Der Konzern werde weiter eng mit den britischen Behörden zusammenarbeiten, so wie es Nvidia seit der Bekanntgabe dieses Deals getan habe.

„Wir verpflichten uns, am offenen Lizenzmodell festzuhalten“, sagte Finanzchefin Colette Kress jüngst in einem Gespräch mit dem Handelsblatt. Durch den Kauf werde sich für die Kunden von ARM nichts ändern.

Jensen Huang, Chef und Co-Gründer von Nvidia, hat im Herbst 2020 versprochen, Zusagen für den britischen Standort, zu Arbeitsplätzen und der Unabhängigkeit ARMs rechtlich bindend festzuschreiben. Die Zentrale in Cambridge soll laut Huang zu einem „weltweit führenden KI-Zentrum“ werden, welches als europäischer Hub für die Zusammenarbeit mit Universitäten, Start-ups und Industrie fungiere.

Die Investoren sehen die Intervention der britischen Behörden kritisch: Im frühen Handel in New York fiel der Aktienkurs von Nvidia am Montag um fast zwei Prozent auf rund 626 Dollar.

Mehr: Chip-Engpässe in der Autoindustrie: Renesas will im Sommer wieder liefern.

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