Benachrichtigung aktivieren Dürfen wir Sie in Ihrem Browser über die wichtigsten Nachrichten des Handelsblatts informieren? Sie erhalten 2-5 Meldungen pro Tag.
Fast geschafft Erlauben Sie handelsblatt.com Ihnen Benachrichtigungen zu schicken. Dies können Sie in der Meldung Ihres Browsers bestätigen.
Benachrichtigungen erfolgreich aktiviert Wir halten Sie ab sofort über die wichtigsten Nachrichten des Handelsblatts auf dem Laufenden. Sie erhalten 2-5 Meldungen pro Tag.
Jetzt Aktivieren
Nein, danke

Chipkonzern Aktienkurs auf Höhenflug: Das macht Nvidia besser als die Konkurrenz

Der wertvollste Chipkonzern der Welt wächst und wächst. Wie es Gründer Jensen Huang immer wieder schafft, die hohen Erwartungen zu übertreffen.
18.11.2021 - 12:26 Uhr 1 Kommentar
Der Gründer und Chef von Nvidia lässt seinen großen Ankündigungen meist Taten folgen. Das schätzt die Börse. Quelle: Reuters
Jensen Huang

Der Gründer und Chef von Nvidia lässt seinen großen Ankündigungen meist Taten folgen. Das schätzt die Börse.

(Foto: Reuters)

München Die Investoren sind begeistert: Im frühen außerbörslichen Handel in New York sprang der Aktienkurs von Nvidia an diesem Donnerstag um gut sechs Prozent, nachdem Gründer und Vorstandschef Jensen Huang die jüngsten Zahlen vorgelegt hatte. Schon seit Monaten lässt der Chipkonzern aus dem Silicon Valley den Rest der Branche alt aussehen. Seit Jahresbeginn hat sich der Aktienkurs des inzwischen wertvollsten Halbleiteranbieters der Welt mehr als verdoppelt.

Was aber macht Huang besser als die Konkurrenten? Hier sind die fünf wichtigsten Punkte:

1. Die Zahlen sind stets hervorragend

Der Umsatz ist im jüngsten Quartal, das am 31. Oktober endete, um die Hälfte auf 7,1 Milliarden Dollar in die Höhe geschossen. Das ist ein neuer Rekord. Damit übertraf Huang die Analystenschätzungen um etwa 300 Millionen Dollar. Der Gewinn ist um 84 Prozent auf knapp 2,5 Milliarden Dollar geklettert. Und es sieht auch für das laufende Quartal gut aus. So erwartet Huang einen Umsatz von rund 7,4 Milliarden Dollar. Das ist eine halbe Milliarde mehr, als die Banker vorab erwartet hatten.

Der Chipmangel hat natürlich auch Nvidia getroffen. Aber ein wirkliches Problem ist das für Nvidia im Gegensatz zu vielen anderen Chipherstellern nicht. Zwar verlief das Geschäft mit der Autoindustrie enttäuschend. Hier bekam auch der US-Konzern nicht genügend Ware von den Auftragsfertigern. Denn Nvidia unterhält keine eigenen Werke, sondern kauft bei sogenannten Foundries wie TSMC in Taiwan ein. Dort fehlen Maschinen, insbesondere um ältere Chipgenerationen zu fertigen, wie sie nicht zuletzt in Autos verwendet werden.

Allerdings spielt das Autogeschäft für Nvidia noch keine große Rolle, sodass die Lieferengpässe das Unternehmen nicht wirklich gebremst haben.

Grafik

2. Nvidia setzt konsequent auf Wachstumsfelder

Kerngeschäft des Konzerns aus dem Silicon Valley sind Grafikprozessoren, wie sie insbesondere Computerspieler einsetzen. Die Pandemie gab diesem Segment einen weiteren Schub. Die leistungsstarken Chips werden aber immer häufiger auch in den Servern von Rechenzentren verwendet.

Angesichts des steigenden Datenverkehrs ist das ein lukratives Feld. Ein kleines, aber interessantes Geschäft ist auch das mit Prozessoren für Netzwerkrechner, die für das Schürfen von Kryptowährungen gebraucht werden. Dazu kommen Halbleiter für Anwendungen der Künstlichen Intelligenz, die immer wichtiger werden.

3. Klarer Fokus aufs Chipdesign

Nvidia hat Zugriff auf die modernsten Produktionsverfahren von TSMC, weil sich der Konzern allein auf das Chipdesign konzentriert. Der weltgrößte Auftragsfertiger ist technologisch weit vorn und beherrscht die fortschrittlichsten Verfahren. Der Rivale Intel muss dagegen in den nächsten Jahren viele Milliarden in die Hand nehmen, um seine eigenen Fabriken und die Produktionsprozesse auf den neuesten Stand zu bringen. Das drückt die Marge und bindet Kapazitäten. Daher ist Nvidia derzeit deutlich profitabler als Intel.

4. Der Konzern versteht es, die Fantasie der Anleger anzuregen

Nvidia adressiert zukunftsträchtige Segmente. Dazu zählt zum Beispiel das autonome Fahren, das heute noch wenig einbringt, aber künftig durchaus für substanzielle Einnahmen sorgen könnte. Zudem dürften die Chips für künftige 3D-Welten eine größere Rolle spielen, das sogenannte Metaverse. Nvidia hat dazu Bauelemente entwickelt, die Omniverse heißen.

Dazu kommt, dass CEO Huang zwar große Ankündigungen macht, diesen bislang aber meist auch Taten folgen ließ. Nvidia gehört darüber hinaus zu den wachstumsstärksten Chipherstellern überhaupt. Von den großen Halbleiterkonzernen ist im jüngsten Quartal lediglich AMD noch stärker gewachsen.

5. Auch waghalsige Aktionen werden verziehen

Angesichts der guten Zahlen verzeihen die Investoren dem Management auch verwegene Vorstöße. So wie die geplante Akquisition von ARM. Seit Herbst 2020 versucht Huang, den britischen Chipdesigner zu schlucken. Der Deal, bei dem Nvidia dem ARM-Eigentümer Softbank 40 Milliarden Dollar bezahlen will, wäre der bislang größte in der Branche – und würde die Kräfteverhältnisse in der Industrie verschieben. Die Aufseher sind daher skeptisch.

Am Dienstag hat die britische Digitalministerin Nadine Dorries eine vertiefte Prüfung des Deals angeordnet, um möglichen Auswirkungen auf die nationale Sicherheit auf den Grund zu gehen. Die Kartellbehörde des Landes untersucht bereits, ob der Wettbewerb gefährdet ist. Die EU hat ebenfalls Bedenken. Man befürchte, dass der Zusammenschluss „zu höheren Preisen, einer geringeren Auswahl und weniger Innovation in der Halbleiterindustrie führen könnte“. Huang hingegen wird nicht müde zu betonen, dass die Transaktion gut für Branche und Wettbewerb sei.

Mehr: Aktie auf Rekordhoch: Der Nvidia-Chef begeistert die Börse

Startseite
Mehr zu: Chipkonzern - Aktienkurs auf Höhenflug: Das macht Nvidia besser als die Konkurrenz
1 Kommentar zu "Chipkonzern: Aktienkurs auf Höhenflug: Das macht Nvidia besser als die Konkurrenz"

Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.

  • Schön dass der Fokus auf Chipdesign liegt - das merkt man daran dass die Treiber noch mächtig Potential nach oben haben.

    Besonders unter GNU/Linux-basierten Systemen ist das ein Ärgernis, da der Code - anders als bei AMD und Intel - eben nicht als OpenSource freigegeben ist. Mit jedem neuen Kernelrelease knallt der Treiber erst mal, weil Nvidia einfach zu langsam ist, ihre proprieäre Software nachzuziehen. Zeit genug wäre ja da, aber man verärgert lieber die Anwender.

    Linus Torvalds brachte es mal treffend auf den Punkt_ F*ck you, Nvidia
    https://www.youtube.com/watch?v=iYWzMvlj2RQ

Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%