Datenleak 2,2 Milliarden E-Mail-Adressen samt Passwörtern veröffentlicht

Betroffene sollten schnellstmöglich ihre Passwörter ändern.
Düsseldorf Nur eine Woche, nachdem der IT-Sicherheitsforscher Troy Hunt in seinem Blog auf eines der größten Datenlecks der vergangenen Jahre mit mehr als 773 Millionen E-Mail-Adressen und mehr als 21 Millionen Passwörtern im Klartext hingewiesen hat, ist erneut eine riesige Menge gehackter Nutzerdaten ins Netz gelangt. Neben der Passwort-Sammlung „Collection #1“, von der Hunt berichtet hatte, kursieren nun auch die Collections #2 bis #5 im Netz.
Nach Angaben des Hasso-Plattner-Instituts (HPI) sind unter dem Namen „Collection #1-#5“ insgesamt 2,2 Milliarden E-Mail-Adressen samt Passwörtern veröffentlicht worden. Bei den Sammlungen handele es sich um eine neue Zusammenstellung teils bereits bekannter Leaks. Die Collections #2 bis #5 seien deutlich umfangreicher als Teil 1 und einer ersten Einschätzung von Heise Security zufolge insgesamt über 600 Gigabyte groß.
Ob man selbst Opfer eines Datendiebstahls geworden ist, lässt sich mit dem „Identity Leak Checker“ überprüfen, einem Online-Sicherheitscheck des HPI. Seit 2014 kann dort jeder Internetnutzer durch Eingabe seiner E-Mail-Adresse prüfen lassen, ob Identitätsdaten von ihm frei im Internet kursieren und missbraucht werden könnten. Dort seien die Daten aus den jüngsten „Collection“-Leaks bereits eingepflegt, erklärte HPI-Direktor Christoph Meinel.
Allein in den vergangenen drei Wochen hätten mehr als 1,5 Millionen Nutzer den Service des Instituts genutzt und ihre Daten überprüfen lassen. Auch Troy Hunt hat so einen Dienst entwickelt: Er betreibt das Portal haveibeenpwned.com.
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Wie können sich Nutzer vor Datendiebstahl schützen?
Betroffene sollten schnellstmöglich ihre Passwörter ändern und ihre Accounts mit starken Passwörtern sichern. Wie Sie sichere Passwörter erstellen, die Sie sich auch merken können, erfahren Sie hier. Ansonsten ermöglichen Passwortmanager eine effiziente Verwaltung aller Passwörter in einem digitalen Schlüsselbund oder Tresor.
Viele Passwortmanager generieren bei Bedarf schwer zu knackende Passwörter, fügen diese automatisch in die Login-Felder der entsprechenden Seiten ein und speichern diese im digitalen Schlüsselbund ab. Dieser muss allerdings durch ein möglichst starkes Master-Passwort abgesichert werden. Der Vorteil ist, dass man sich nur dieses eine Passwort merken muss. Dieses sollte für alle Fälle handschriftlich notiert und an einem sicheren Ort physisch verwahrt werden.
Accounts lassen sich auch mit der sogenannten Zwei-Faktor-Authentisierung zusätzlich absichern. Hier müssen Nutzer neben dem Passwort einen zusätzlichen Code eingeben, um sich bei einem Dienst einzuloggen. Der Code wird entweder per SMS aufs Handy geschickt oder in einer App wie dem Google Authenticator erzeugt. Eine umfassende Übersicht bietet folgende Seite.
Weitere Möglichkeiten, den Hackern das Leben schwer zu machen und Ihre Daten abzusichern, finden Sie hier.
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