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Datensicherheit So löschen Sie schlauer als Mappus

Ex-Ministerpräsident Stefan Mappus soll unzulässig eine Festplatte geschreddert haben. Nun wollen Ermittler die Daten wiederherstellen. Den Ärger hätte er sich sparen können. Wie Sie Daten sicher löschen.
24.08.2012 - 13:54 Uhr 30 Kommentare
Baden-Württembergs Ex-Ministerpräsident Stefan Mappus (CDU) soll seine Festplatte geschreddert haben. Sie einmal mit Nullen zu überschreiben, wäre effektiver gewesen. Quelle: dpa

Baden-Württembergs Ex-Ministerpräsident Stefan Mappus (CDU) soll seine Festplatte geschreddert haben. Sie einmal mit Nullen zu überschreiben, wäre effektiver gewesen.

(Foto: dpa)

Düsseldorf Stefan Mappus ist kein EDV-Experte. Seinen Anwälten zufolge ließ er nach seiner Abwahl als Ministerpräsident von Baden-Württemberg im März 2011 die Festplatte seines Arbeitscomputers im Staatsministerium ausbauen und schreddern. Ermittler wollen die Daten jetzt wieder herstellen.

Wäre Mappus anders vorgegangen, die Ermittler hätten keine Chance. Denn Datenvernichtung ist keine Aktenvernichtung. Die scheinbare physische Vernichtung einer Festplatte macht eine Wiederherstellung der darauf gespeicherten Daten zwar aufwendig aber nicht unmöglich. Deutlich sicherer ist es, Daten entweder von vorne herein mit einem geheimen Schlüssel zu verschlüsseln oder eine Festplatte schlicht per Software mit Nullen zu überschreiben.

Die einfache Lösch-Routine des Betriebssystems – egal ob Windows, Mac OS X, Linux oder ein anderes System – reicht dabei nicht. Entsprechende Bereiche der Festplatte werden zunächst nur als gelöscht markiert. Was alles noch an angeblich gelöschten Daten leicht wiederherstellbar ist, können Sie selbst mit entsprechenden Tools feststellen. Gratis-Programme zur Datenrettung sind beispielsweise Recuva, PC Inspector Smart Recovery, DataRecovery oder Pandora Recovery. Gehen Sie aber davon aus, dass professionelle Datenretter deutlich mehr Daten rekonstruieren können – und zwar auch aus heftig beschädigten Festplatten.

Das Formatieren der gesamten Festplatte ist ebenso keine sichere Methode. Daher gibt es spezielle Programme, welche die entsprechenden Stellen der Festplatte meist mehrfach mit Nullen überschreiben.

Allerdings reicht es auch, die Daten nur einmal mit Nullen zu überschreiben, damit sie wirklich unwiederbringlich verloren sind. Das liegt an dem magnetischen Speicherverfahren der Platten. Die Informationen in Form von null und eins sind magnetisch gespeichert. Entsprechend ist eine Festplatte voller Nullen für einen Datenretter wertlos, denn es gibt keine Möglichkeit den magnetischen Vorzustand wiederherzustellen. Mit der heute noch verbreiteten Legende, dass es sinnvoll sei, Daten zur Löschung mehrfach mit Nullen zu überschreiben, räumte der Forensikexperte Craig Wright in einer Studie 2009 auf. Noch heute empfiehlt allerdings das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik eine sechsmalige Überschreibung der Daten. Dabei werden jeweils die Bitmuster des vorherigen Durchgangs umgekehrt.

Wie viele Nullen dürfen's denn sein?
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30 Kommentare zu "Datensicherheit: So löschen Sie schlauer als Mappus"

Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.

  • Richtig: Demokratie ist, wenn die Führer abgewählt werden können. Schon Karl Popper genügte dieses als Kennzeichen einer Demokratie. Leider können wir keine Volksverter abwählen. Selbst nach Zeitablauf der Legeslaturperiode ist das schwierig, denn sie werden ja als Paket von Parteien mit sicheren Listenplätzen den Wählern wieder vorgesetzt. Es ist zu realisieren: wir haben keine wirksame Wahl durch das Volk sondern eine Parteiendiktatur.

  • Hallo,
    ich habe keine Ahnung vom Innenleben eines PCs, will es auch nicht wissen, aber mir hat ein Seniorfreak gesagt, das einzig sichere wäre; Ausbau der Festplatte und eine intensive Bearbeitung mit dem Hammer. Danach liefe nichts mehr mit Rekonstruieren - von wem auch immer.

  • @Deutschland_Gutbuergerland
    Gut so. Vor dem Staat muß man sich fürchten. Deshalb gibt es Demokratie! Nämlich, um die 'Führer' abzuwählen.

    Mehr Angst vor dem Staat haben aber Griechen. Sie vermeiden Steuern, um den Staat klein zu halten und die US-Amerikaner. Sie erlauben private Waffen, um sich im Zweifel gegen den eigenen Staat zu wehren. Das ist kein Witz, sondern die verfassungsmäßige Rechtfertigung.

  • Einfach Löschen:
    1. Geheimdateien löschen.
    2. Bilddatei nehmen oder Verzeichnis mit Bilddateien nehmen und jeweils mit neuem Namen so oft auf die Platte kopieren, bis die voll ist.
    3. Die kopierten Fülldateien löschen, Papierkorb leeren
    4. Platte reorganisieren (defragmentieren) - fertig. Da geht nix mehr.

    Nach Schritt 2. sind die vorher gelöschten Geheimdateien schon nicht mehr rekonstruierbar. Aber Achtung: Dateikopien, die vorher vom System zum Rekonstruieren ('umbenannt' etwa als *.tmp) gesichert wurden, müssen extra nach Schritt 1 gesucht und gelöscht werden. Gleiches gilt für Kopien, die ins Netz wanderten. Aber die Daten, die einmal überschrieben wurden sind weg. Technik behandelt Geheimdienste, gottseidank - wie jeden Anderen.

  • @ pom_muc
    Sie geben schwarz eingefärbten Unsinn von sich. Der CDU-Altkanzler, der bis heute alle an der Nase herum führt heißt Kohl. Oder hat der Ihnen gesagt wo seine ungesetzlichen Parteimillionen herkommen?

    Und der Bundespräsident, der uns alle ein 'X' als 'U' verkaufen wollte heißt Wulff und ist ebenfalls CDU.

    Politiker lügen und betrügen offensichtlich weil es ihr Job wohl so fordert. Und manche überziehen dabei so, dass sie abstürzen.

    Aber das gilt für alle Parteien. Schlimm, wirklich schlimm ist es, wenn man politische Fehltritte durch die eigene eingefärbte Parteibrille oder Politikvorliebe sieht. Das ist das schlimmste, weil es die Urteilsfähigkeit trübt.

  • @DSB_01
    Liebe/r DSB_01, Sie haben leider keine Ahnung und zitieren, was andere erzählen, die auch keine Ahnung haben. Lehrer glauben alles, Rechtsanwälte befürchten alles, Journalisten schreiben alles. Wenn Sie wissen wollen, was wie geht - fragen Wissenschaftler/Techniker, die sich damit auskennen und bitte nur solche.

  • @OhSchreckDatenWeg

    Ihr Tipp an Mappus ist einfach und gut. Jeder normalkluge 15-jährige würde wahrscheinlich - ohne unsere Unterstützung - von alleine drauf kommen.

    Da kann man mal sehen, wie schnell man Politiker überfordert. Und der Dummbeutel durfte quasi alleine einen Energieversorger kaufen. Unglaublich.

  • In jedem Firmennetzwerk werden die Daten heute nur noch ausnahmsweise lokal gespeichert. Und wenn es trotzdem passiert ist die Chance groß, dass die zentrale Datensicherung den Rechner gelegentlich nachts aufweckt und eine automatische Datensicherung der Platte macht.

    Kurz: Es ist wohl völlig egal, ob Mappus die Festplatte seines PCs hat schreddern lassen oder nicht. Irgendwo im Archiv des Rechenzentrums liegt der ganze Kram noch. Schließlich musste auch die Regierung Mappus ihren Archivierungspflichten gerecht werden.

  • Tja, alles und jeder will ja so supermodern sein. Iphone, Ipods, smartphone,tablet pc, pc im alg., etc. etc. ALLES muss ja via mail gemacht werden - Mit dem guten alten handgeschriebenen Zettel passieren solche Dummheiten nicht!!!! Klar, die TRechnik ist super gut mit emails - aber es gibt auch hochsensible Daten... Wir werden alle gläsern und irgendwann bricht uns das mal das Genick!

  • Es ist doch ganz simpel.

    Festplatte ausbauen, aufschrauben, und die beschichteten Platten mit Schmirgelpapier schön gründlich verkratzen. Alternativ in den Kamin damit. Die Überreste kleinhacken und in Mülltonne an der übernächsten Bushaltestelle.

    Danach ist jede Rekonstruktion physikalisch unmöglich.

    Einer Software traut man besser nicht. Das ist was für den Hausgebrauch, wenn es um gepeichterte Steuererklärungen geht. Wenn ich aber Daten auf einer Platte habe, die mich in den Knast bringen würde, vertraue ich nur einer physikalischen Methode.

    Naja, als Mappus hätte die Platte selber entfernt und einfach eine andere baugleiche reingeschraubt. Und dann die IT gerufen: "der PC ist kaputt, die Festplatte hat komische geräusche gemacht". Dann wird das Betriebssystem blanko auf einer fabrikneuen Platte aufgesetzt und kein Schwein hätte jemals verdacht geschöpft.

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