Digitale Bezahlsysteme Der Kleingeld-Krieg im Internet

Googles Dienst "Wallet" soll das mobile und bargeldlose Bezahlen erlauben. Schon heute gibt es gute Alternativen zur Kreditkarte im Netz.
Düsseldorf Immer mehr Transaktionen finden online statt. Gleichzeitig stellen Einbrüche wie bei den Sony-Servern die Sicherheit von Kreditkarten-Bezahlungen in Frage: Wer seine Kreditkartendaten für das bequeme Bezahlen hinterlässt, muss sicher gehen, dass sie weder abgefangen noch von den Servern des Anbieters gestohlen werden. Die Übertragung derart sensibler Informationen findet normalerweise verschlüsselt statt - erkennbar durch ein vorangestelltes "https://" in der Adresszeile des Browsers statt "http://".
Kreditkartenzahlungen haben Tücken
Doch auch wenn die Daten sicher übertragen wurden - falls die Kreditinformationen beim Empfänger nicht sicher verwahrt werden - wie es im Falle Sony offenbar der Fall war - dann hilft auch das nichts. Sicherer sind daher Zahlungsmethoden, die auf die Übertragung von Kreditkarteninformationen verzichten - wie die klassische Banküberweisung oder Einzugsermächtigung. Nachteil bei diesen Zahlungsmethoden ist zum einen, dass das Geld nicht sofort überwiesen wird, wodurch sich beispielsweise der Warenversand verzögert. Zum anderen ist diese Zahlungsmethode in den USA praktisch unbekannt, wodurch zahlreiche amerikanische Unternehmen im Web diese Zahlungsmethode gar nicht anbieten.
Sicher und schnell: Sofortüberweisungen
Einige deutsche Händler bieten allerdings eine Zahlungsmethode per Sofort-Überweisung an. Servicedienstleister dafür sind beispielsweise giropay.de oder sofortueberweisung.de. Die Dienste stellen eine verschlüsselte Verbindung zwischen dem Händler und dem Konto via Online-Banking her, wo dann eine Online-Überweisung getätigt wird. Da der Händler auf diese Weise sicherstellen kann, dass die Überweisung erfolgreich ausgeführt wurde, kann er die Ware verschicken, bevor das Geld auf dem Konto eingetroffen ist.
Paypal als Kreditkarten-Alternative
Ein Pionier des alternativen Online-Bezahlens ist die Ebay-Tochter Paypal, der von sehr vielen Händlern - vor allem großen amerikanischen - unterstützt wird. Mit einem Paypal-Konto ist das direkte Bezahlen ohne Übertragung von Kreditkarteninformationen möglich. Dazu kann Paypal beispielsweise mit einem Bankkonto oder einer Kreditkarte verknüpft werden, von der der Service dann das Geld einzieht. Alternativ kann auch Geld auf das Paypal-Konto überwiesen werden. Zusätzlich bietet Paypal optionale Sicherheitsfunktionen an - beispielweise die Zwischenlagerung von Geld auf einem Treuhandkonto, bis die Ware eingetroffen ist. In den USA macht Google mit dem Service Checkout Paypal Konkurrenz - in Deutschland besetzt die Ebay-Tochter den Markt noch alleine. Paypal ist natürlich auch bei der Online-Auktionsseite Ebay eine mögliche Zahlungsmethode.
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