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E-Commerce Amazon macht im Online-Handel Verluste – Quartals-Ergebnis und Ausblick aufs Weihnachtsgeschäft lassen Aktie einbrechen

Das Cloud-Geschäft von AWS steigert Umsatz und Gewinn. Doch im klassischen Handel macht Amazon Verluste. Lieferengpässe und höhere Löhne schmälern den Gewinn.
28.10.2021 Update: 29.10.2021 - 00:09 Uhr Kommentieren
Der eCommerce-Riese hat seine Zahlen für das dritte Quartal vorgelegt. Quelle: Reuters
Amazon

Der eCommerce-Riese hat seine Zahlen für das dritte Quartal vorgelegt.

(Foto: Reuters)

New York Amazon hat die Investoren enttäuscht: Lieferengpässe, fehlende Arbeitskräfte und massive Investitionen vermiesten Amazon das Ergebnis im dritten Quartal 2021. Auch für die anstehende Weihnachtssaison gibt der Online-Händler einen enttäuschenden Ausblick: Im laufenden vierten Quartal rechnet der Konzern mit Sitz in Seattle nur mit einem Umsatz zwischen 130 und 140 Milliarden Dollar und einem Gewinn zwischen null und drei Milliarden Dollar – deutlich weniger als die Investoren gehofft hatten. Der Aktienkurs rutschte nachbörslich um mehr als vier Prozent nach unten. 

Das Ergebnis zeigt nicht nur, wie stark auch Amazon unter den weltweiten Problemen in den Lieferketten leidet. Es zeigt auch wieder einmal, wie sehr das Cloud-Geschäft von AWS zur eigentlichen Cash-Cow des Konzerns geworden ist. Im klassischen Onlinehandel dagegen schrieb Amazon im dritten Quartal sogar einen Verlust. 

Andy Jassy, der im Juli die Nachfolge von Jeff Bezos als Vorstandsvorsitzender angetreten hat, begründete das schwache Ergebnis vor allem mit den hohen Investitionen in die Logistik. „Wir haben immer gesagt: Wenn wir die Wahl haben zwischen Optimieren für kurzfristige Gewinne und dem, was langfristig am besten für unsere Kunden ist, dann werden wir letzteres wählen“, sagte Jassy. 

Für das vierte Quartal rechnet er mit „mehreren Milliarden Dollar zusätzlichen Kosten in unserem Verbrauchergeschäft, während wir Arbeitermangel, höhere Lohnkosten, globale Lieferengpässe und höhere Frachtkosten managen“. Das werde kurzfristig teuer sein, „aber es ist die richtige Priorisierung für unsere Kunden und Partner“. 

Amazon will 275.000 neue Mitarbeiter einstellen

Wegen der Probleme bei den Lieferketten hat Amazon hat zuletzt weitere Logistikzentren eröffnet und seine Flotte an Lastern und Flugzeugen weiter ausgebaut. Erst kürzlich hat der Onlinehändler angekündigt, dass er für die Feiertagssaison weitere 275.000 Mitarbeiter einstellen will. Das ist derzeit in den USA angesichts der Knappheit von Arbeitskräften nicht leicht. Amazon hat deshalb bereits seine Löhne erhöht, verspricht 3000 Dollar Bonus für jeden neuen Mitarbeiter und übernimmt zum Teil die Kosten für eine Hochschul-Ausbildung. 

Seinen Umsatz konnte Amazon im dritten Quartal zwar über alle Geschäftsbereiche hinweg um insgesamt 15 Prozent auf 111 Milliarden Dollar steigern. Aber der Netto-Gewinn von 3,1 Milliarden Dollar lag nur halb so hoch wie im dritten Quartal des Vorjahres und deutlich unter den Erwartungen der Analysten. In seinem klassischen Online-Handels-Geschäft Amazon schrieb Amazon sogar einen operativen Verlust von 31 Millionen Dollar im dritten Quartal. Das lag vor allem am internationalen Geschäft, das 911 Millionen verlor.

Die AWS-Sparte, die Jassy vor seinem Anstieg zum CEO verantwortete, konnte seinen Umsatz im dritten Quartal um knapp die Hälfte steigern und den operativen Gewinn um ein Drittel. Mit 16 Milliarden macht das Cloud-Geschäft zwar weniger als 15 Prozent des Gesamtumsatzes von 111 Milliarden Dollar aus, generierte aber mit 4,8 Milliarden Dollar den größten operativen Gewinn.

Zum ersten Mal seit vielen Jahren hält Amazon mit seiner Gewinn-Prognose für das vierte Quartal sogar eine Null für möglich. Die null bis drei Milliarden Dollar, mit denen er Vorstand nun rechnet, liegen weit unter den 6,9 Milliarden Dollar Gewinn, die Amazon noch vor einem Jahr geschrieben hat.

„Die Gewinne von Amazon sind in diesem Quartal unter das Worst-Case-Szenario der meisten gefallen“, kommentierte der Handelsexperte Andy Halliwell vom Beratungshaus Publicis Sapient die Zahlen. Wie erwartet habe Amazon zudem die Vorwürfe der Misshandlung von Mitarbeitern in Lagerhäusern und die jüngsten 'Brushing'-Betrugsvorwürfe in Großbritannien ignoriert. In dem New Yorker Stadtviertel Staten Island versuchen Mitarbeiter derzeit, sich gewerkschaftlich zu organisieren.

Mehr: Der Google-Mutterkonzern steht so stark da wie nie. Dabei kommt Alphabet mit den neuen Datenschutzregeln von Apple besser zurecht als Konkurrent Facebook.

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