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E-Learning So will das Start-up Neural Jam Firmen ein „digitales Seminarhotel“ bieten

Jamshid Alamuti hat schon VW und Siemens in Sachen Fortbildung beraten. Nun will er mit Neural Jam das umfassendste Angebot auf den Weiterbildungsmarkt bringen.
01.12.2021 - 04:00 Uhr Kommentieren
Start-up Neural Jam will Firmen „digitales Seminarhotel
Jamshid Alamuti

Unternehmen, die möchten, können auch gleich die Coaches dazubuchen.

(Foto: Neural Jam)

München Jamshid Alamuti kennt die Welt der Kreativität – und die der Wirtschaft. In jungen Jahren studierte der gebürtige Iraner in England Malerei, produzierte Musik und arbeitete als Choreograf im Moulin Rouge. Später arbeitete er als Unternehmensberater für Siemens und baute unter anderem eine Fortbildungsakademie für die damalige VW-Tochter Gedas auf.

Nun will er beide Welten verbinden. In Berlin hat er 2019 das „House of Creative Entrepreneurship“ gegründet. Das daraus ausgegründete Start-up Neural Jam soll eine führende Rolle im boomenden E-Learning-Markt spielen. Der Anspruch ist hoch: „Ich bin auf diesem Planeten, um Weiterbildung für alle zu ermöglichen“, sagt Alamuti.

Neural Jam basiert auf zwei Standbeinen. Zum einen soll es eine Art digitaler Klub sein für junge Talente, die lebenslang weiterlernen und aktuelle Themen diskutieren wollen, und für Erfahrene.

In Workshops soll es zum Beispiel um die Zukunft der Autoindustrie oder um Künstliche Intelligenz gehen. Die Debatten lassen sich auch nachträglich abrufen. Eine „Mischung aus Facebook und Netflix im Bildungsbereich“ schwebt Alamuti da vor. Tägliche Nachrichten zu Management- und Innovationsthemen sollen ebenso Bestandteil sein wie eine digitale Community.

„Wir sind eine Art digitales Seminarhotel“

Ob sich so ein Geschäftsmodell trägt, ist offen. „Ich will vor allem so vielen Leuten wie möglich das Lernen ermöglichen“, sagt er. Und so setzt der Gründer auf das zweite Standbein: Eine Online-Weiterbildungsplattform für Unternehmen. „Wir sind eine Art digitales Seminarhotel“, sagt Alamuti.

Die digitale Lern- und Kooperationsplattform soll die gängigen Werkzeuge ersetzen: vom virtuellen Klassenzimmer über Videokonferenz- und Schulungsprogramme, Diskussionsforen und Inhaltemanagement-Systemen bis hin zum Schwarzen Brett. Unternehmen, die möchten, können auch gleich die Coaches dazubuchen. „Es gibt keine Plattform, die alle diese Features bietet“, ist Alamuti überzeugt.

Eine Reihe von mittelständischen Industrie- und Serviceunternehmen aus Deutschland und Osteuropa zeigt bereits Interesse. Die Coronapandemie ist ein enormer Beschleuniger für die Branche. Viele Firmen stellten während der Pandemie auf Onlineschulungen um. „Jetzt, wo sie gesehen haben, dass es funktioniert, bleiben viele dabei“, sagt der Gründer.

Laut einer Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit (IAB) setzten in der Tat viele Betriebe in der Pandemie verstärkt auf E-Learning. So führten zwei Drittel der Betriebe ihre Weiterbildungen auch virtuell durch. Ein Drittel davon setzte dies erstmals ein, 44 Prozent bauten die vorhandenen Möglichkeiten aus.

Mitarbeitern sind moderne Lernmethoden wichtig

So haben zum Beispiel 40 Industrie- und Handelskammern für Beschäftigte ihrer Unternehmen einen kostenlosen Onlinelehrgang „Grundlagen der Künstlichen Intelligenz“ angeboten. Nach Angaben des DIHK, des Dachverbands der Kammern, haben bereits 45.000 Menschen in Deutschland am Kurs teilgenommen.

Experten sind überzeugt, dass der Weiterbildungsmarkt in den nächsten Jahren weiter stark wachsen wird. Laut einer Studie von Stepstone und Kienbaum Institut ISM erwarten vier von fünf Führungskräften, dass Mitarbeiter in den kommenden Jahren neue Kompetenzen erlernen müssen. Ein Grund ist die zunehmende Digitalisierung infolge von Corona, mit der die Beschäftigten Schritt halten müssen.

Dabei sind den Mitarbeitern moderne Lernmethoden wichtig. Bei Alamuti stößt das auf offene Ohren. Als er selbst noch Schulungen gegeben habe, da habe er eine „echte Show-Performance auf der Bühne“ abgeliefert. Er ist überzeugt: „Über Kreativität lernt man mehr als durch Auswendiglernen.“

Neural Jam soll in den kommenden Wochen den offiziellen Betrieb aufnehmen. Schon jetzt kommt das Start-up mit den ersten Pilotprojekten auf siebenstellige Umsätze. Bislang ist das Unternehmen weitgehend selbstfinanziert. „Wir wollen die erste größere Finanzierungsrunde so weit wie möglich hinauszögern“, sagt Alamuti. Denn so ganz sicher ist er sich nicht, ob auch Venture-Capital-Geber wirklich die Wirtschaft und die Kreativität miteinander vereinen wollen.

Mehr: Boomender Onlinemarkt: So gelingt die Suche nach dem passenden Weiterbildungsprogramm

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