Fahrdienstvermittler Lyft-Umsatz knackt Milliardenmarke – Verlust bleibt aber hoch

Die Bilanz von Lyft leidet unter hohen Sonderkosten.
San Francisco Der US-Mitfahrdienst Lyft ist im abgelaufenen Quartal weiter in die roten Zahlen gerutscht. Der Uber-Konkurrent wies in den vergangenen drei Monaten einen Nettoverlust von 356 Millionen Dollar aus.
Der Umsatz kletterte im Berichtszeitraum dabei aber auf 1,02 Millionen Dollar und liegt über den Schätzungen von Analysten, die nach IBES-Daten von Refinitiv 984 Millionen erwartetet hatten. Trotzdem reagierte die Aktie nachbörslich mit deutlichen Kursverlusten.
Die Zahl der aktiven Nutzer wuchs um 23 Prozent auf 22,9 Millionen. Damit liegt Lyft - dessen Geschäft sich bislang auf die USA und Kanada beschränkt - weit abgeschlagen hinter dem Rivalen Uber, der allerdings auch in viel mehr Ländern vertreten ist.
Lyft Finanzchef Brian Roberts sagte in einem Interview mit Reuters, 2020 schaffe die Grundlage für „mehr dauerhaftes Wachstum“ im Jahr 2021 und darüber hinaus. Das Unternehmen plane, sich auf profitables Wachstum zu konzentrieren und Rabattcodes und Vergünstigungen, mit denen Kunden angelockt werden, nach und nach einzustellen. „Wir wollen bei Innovation, Kundenerfahrung und Markenreputation gewinnen, nicht bei Coupons oder Rabatten“, sagte Roberts. Die Gesamtkosten stiegen 2019 auf 6,3 Milliarden Dollar.
Lyft prognostiziert für 2020 ein langsameres Wachstum, da die Zahl der neuen Fahrer in der zweiten Jahreshälfte 2019 stagnierte, was die Anleger enttäuschte und die Aktien im nachbörslichen Handel um 3,7 Prozent nach unten schickte. Für das erste Quartal erwartet Lyft einen Umsatz zwischen 1,05 und 1,06 Milliarden Dollar. Trotzdem wolle man bis Ende 2021 auf bereinigter Basis Profitabilität erzielen, gab das Unternehmen an. Das Unternehmen hatte erst vor kurzem den Sprung an die New Yorker Börse gewagt.
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