Fotoplattform Paypal will Pinterest erstmal nicht mehr kaufen

Beide Unternehmen gelten als Gewinner der Corona-Pandemie.
San Jose Der Bezahldienst Paypal hat nach Berichten über Kaufgespräche mit der Fotoplattform Pinterest mitgeteilt, dass man derzeit keine Übernahme der Firma anstrebe. Die Stellungnahme am Montag bestand nur aus einem Satz und ließ offen, ob die Verhandlungen von der plötzlichen Aufmerksamkeit gestört wurden oder die Medieninformationen nicht zutrafen.
Der Kurs der Pinterest-Aktien war vergangene Woche nach den Berichten deutlich gestiegen. Am Mittwoch hatten unter anderem der Finanzdienst Bloomberg und das „Wall Street Journal“ berichtet, Paypal sei in Übernahmeverhandlungen mit Pinterest.
Nach Bloomberg-Angaben war dabei ein Preis von 70 Dollar pro Aktie im Gespräch gewesen und damit rund 45 Milliarden Dollar. Die Aktie stieg daraufhin um bis zu 13 Prozent. Es wäre die größte Übernahme eines sozialen Netzwerks bisher gewesen.
Pinterest fing an als Ort, an dem Nutzer Fotos aus dem Netz auf sogenannten Pinboards zu bestimmten Themen speichern können – zum Beispiel, wenn sie einen Urlaub planen oder ihr Zuhause umgestalten wollen. Inzwischen versteht sich Pinterest zudem als eine visuelle Suchmaschine, in der Software ähnliche Objekte identifizieren kann. Auf Basis dieser Fähigkeit will der Dienst auch verstärkt eine Rolle im Online-Handel spielen - so dass man die Dinge, die man sieht, auch gleich kaufen könnte. Hier könnte ein Ansatzpunkt für Paypal liegen.
Paypal kommt derzeit auch durch den Boom beim Online-Shopping in der Corona-Pandemie auf eine Marktkapitalisierung von 320 Milliarden Dollar. Der Dienst war einst Teil der Online-Handelsplattform Ebay.
Pinterest gehörte im vergangenen Jahr zu den Gewinnern der Corona-Pandemie: Mehr Menschen nutzten die Lockdown-Zeit für die App. Mit dem Abbau der Corona-Beschränkungen sank die Nutzerzahl zu Beginn des Sommers wieder. Das Geschäft mit Werbung lief dennoch besser.
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