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Halbleitermangel Qualcomm offen für Zusammenarbeit mit Auftragsfertigern in Europa

Viele Autohersteller leiden unter dem aktuellen Chipmangel. Es gebe konstruktive Gespräche, um die Autochip-Produktion anzukurbeln, sagt Qualcomm-Chef Amon.
08.09.2021 - 17:05 Uhr Kommentieren
„Es gibt sehr konstruktive Gespräche“, sagt Firmenchef Cristiano Amon. Quelle: dpa
Das Logo von Qualcomm vor einem Standort des Chipkonzerns

„Es gibt sehr konstruktive Gespräche“, sagt Firmenchef Cristiano Amon.

(Foto: dpa)

München Der US-Halbleiterhersteller Qualcomm gibt sich offen für die Zusammenarbeit mit Auftragsfertigern in Europa, um die Autochip-Produktion anzukurbeln. „Es gibt sehr konstruktive Gespräche“, sagte Firmenchef Cristiano Amon der Nachrichtenagentur Reuters am Rande der Automesse IAA in München. Diese würden durch die französische Regierung geführt wie auch auf EU-Ebene. Im Moment konzentrierten sich in Europa zwar die meisten Auftragsfertiger auf die Massenproduktion, doch werde vermehrt über Investitionen in die High-End-Produktion debattiert.

Bisher lässt Qualcomm kaum in Europa produzieren und arbeitet vor allem mit Taiwan Semiconductor Manufacturing, Samsung Electronics, GlobalFoundries und Semiconductor Manufacturing International in Taiwan, Südkorea und den USA zusammen.

Die Produktionsstopps in der Autoindustrie durch den Mangel an Halbleitern bringen immer mehr Zulieferer in die Klemme. So schlugen jetzt die Industrieverbände für Blechumformung, Massivumformung und der Deutsche Schraubenverband Alarm. „Der Markt ist in Aufruhr“, erklärte der Geschäftsführer des Umformerverbandes IBU, Bernhard Jacobs, am Mittwoch. „Die aktuelle Situation hat für viele unserer Mitgliedsunternehmen hohes Dramapotenzial.“ Denn die Branche sitze zwischen den Stühlen: Ihre Lieferanten aus der Stahlindustrie bräuchten jetzt die Mengenorder für das kommende Jahr. Die Automobilhersteller zögerten aber mit den Aufträgen wegen der unklaren Chip-Versorgung. Sie hüllten sich in Schweigen und ignorierten Gesprächswünsche der Zulieferer.

Marktmächtige Hersteller spielten so ihre starke Position aus, kritisierte Jacobs. „Sie verkennen dabei, dass es um die Existenzen von mittelständischen Zulieferunternehmen geht – und damit auch um ihre eigene Lieferkette.“ Die Verbände forderten deshalb höhere Dialogbereitschaft der Abnehmer. Die drei in Hagen sitzenden Organisationen vertreten zusammen fast 550 Mitgliedsunternehmen. Die Branchen haben ein Marktvolumen von 30 Milliarden Euro Umsatz im Jahr. Viele Autobauer weltweit sind wegen des in der Corona-Pandemie entstandenen Halbleiter-Mangels seit Anfang des Jahres bei der Produktion im Stop-and-Go-Modus. Zuletzt erklärten Automanager, die Chip-Krise werde mindestens noch im kommenden Jahr anhalten.

Die akute Chip-Knappheit hat die Abhängigkeit der europäischen Autokonzerne von asiatischen Zulieferern offengelegt. Nun versucht die EU, mit verschiedenen milliardenschweren Investitionen Abhilfe zu leisten, um die Produktion in Europa hochzufahren. Das weckte bereits das Interesse von Intel, die nun in Irland auch Chips für Fahrzeuge produzieren wollen. Zudem kündigte Firmenchef Pat Gelsinger auf der IAA an, bis zu 80 Milliarden Dollar in den nächsten zehn Jahren in zwei Fabriken in Europa zu stecken. Details sollen noch in diesem Jahr bekanntgegeben werden. Deutschland macht sich aktuell Hoffnungen, den Zuschlag für ein Werk ergattern zu können.

Qualcomm aus Kalifornien ist der weltweit größte Zulieferer von Handychips und baut zudem sein Standbein im Autosektor aus, wo es Halbleiter für Dashboards und Infotainment-Systeme anbietet. Um in dem Bereich noch größer zu werden, will der US-Konzern den schwedischen Autoteilehersteller Veoneer für 4,6 Milliarden Dollar übernehmen. „Wir sind in der Autoindustrie, um zu bleiben“, sagte Amon. Es gebe Beziehungen zu allen deutschen Autokonzernen.

Mehr: Chipkrise am Tiefpunkt: Lieferengpässe lähmen die Autoindustrie weiter

  • rtr
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