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IT-Konzern Kampf um die Cloud: Google beschleunigt Aufholjagd auf Amazon und Microsoft

Mit der zweiten Übernahme baut Google sein Cloud-Geschäft für Firmen aggressiv aus. Aber auch IBM will in dem Markt mitmischen.
10.07.2019 Update: 10.07.2019 - 15:57 Uhr Kommentieren
Der Konzern hat Elastifile übernommen. Quelle: AP
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Der Konzern hat Elastifile übernommen.

(Foto: AP)

San Francisco Thomas Kurian verliert keine Zeit. Der neue Chef von Googles Cloud-Sparte plant die zweite Firmenübernahme innerhalb weniger Wochen, um die Zukunftssparte des Konzerns auszubauen: Google kauft den Speicherspezialisten Elastifile. Erst im Juni hatte der Manager die Übernahme des Cloud-Unternehmens Looker für 2,6 Milliarden Dollar verkündet.

Den Kaufpreis für Elastifile nannte das Unternehmen nicht. Der Branchendienst „Ctech“ meldet unter Berufung auf anonyme Quellen, Google habe rund 200 Millionen Dollar für das Start-up bezahlt. Seit der Gründung 2014 hatte es der Datenbank Crunchbase zufolge rund 74 Millionen Dollar Kapital erhalten.

Elastifile will eine schnelle und kostengünstige Datenverwaltung in komplexen IT-Systemen ermöglichen, in denen Unternehmen verschiedene Cloud-Dienste einsetzen oder diese mit lokalen Lösungen kombinieren – im Fachjargon ist von Multicloud und Hybrid-Cloud die Rede. Elastifile unterstützt die Plattformen von Google, Microsoft und Amazon.

Google kündigte an, Elastifile, das seinen Sitz im kalifornischen Santa Clara hat, in das Angebot Cloud Filestore integrieren zu wollen. So erweitert der Konzern aus Mountain View die Speicher- und Rechenkapazitäten seiner Plattform.

„Die Datenspeicherung ist ein essenzieller Bestandteil der Unternehmensinfrastruktur“, schreibt Kurian in einem Blogeintrag. „Unternehmen, die zum Beispiel SAP nutzen, brauchen Zugang zu einem hochverfügbaren und konsistenten Datenspeicher.“ Auch die Anwendungen des Dax-Konzerns laufen auf der Plattform von Google.

Cloud-Computing ist ein Wachstumsmarkt: Der Marktforscher Gartner erwartet, dass der Umsatz in ‧diesem Jahr um 17 Prozent auf 214 Milliarden Dollar wachsen wird. Besonders gefragt sind Infrastrukturdienste wie Speicherplatz, Rechenleistung und Anwendungen, die darauf aufsetzen.

Durch den Zukauf des Speicherspezialisten setzt Kurian zur Aufholjagd auf die Cloud-Giganten Amazon (AWS) und Microsoft an. Sie sind die unbestrittenen Marktführer in der Branche. Laut Branchenmonitor Canalys kamen sie Ende des vergangenen Jahres gemeinsam auf einen Marktanteil von fast 49 Prozent. Zum Vergleich: Googles Anteil lag zum selben Zeitpunkt bei 9,5, der von IBM bei 3,6 Prozent.

Googles Ankündigung kam am selben Tag, an dem IBM die Übernahme des Cloud-Anbieters Red Hat für 34 Milliarden Dollar abschloss. Mit dem Deal will der IT-Riese zum weltweit größten Anbieter von Hybrid- und Multicloud-Systemen für Wirtschaft, Behörden und Wissenschaft aufsteigen. Unternehmen „brauchen offene, flexible Technologien“, sagte IBM-Konzernchefin Ginni Rometty.

Neuer Chef muss liefern

Kurian steht unter Druck. Im November folgte er auf Diane Greene an der Spitze der Cloud-Sparte. Sie verließ das Unternehmen, weil sie die Aufholjagd auf die Marktführer nicht beschleunigen konnte. Seitdem Kurian den Bereich führt, investiert Google weltweit Milliarden Dollar in zusätzliche Rechenzentren.

Außerdem hat Kurian, der zuvor das Cloud-Geschäft bei Oracle leitete, den Ausbau einer schlagkräftigen Vertriebstruppe für Firmenkunden angekündigt. Dafür warb das Unternehmen kürzlich den SAP-Vorstand Rob Enslin ab, der zahlreiche Kontakte zu potenziellen Kunden mitbringt.

Im vierten Quartal 2017 verkündete Google-CEO Sundar Pichai, dass der Umsatz von Google Cloud die Marke von einer Milliarde Dollar pro Quartal übersprungen habe. Seitdem hat der Konzern jedoch keine genauen Zahlen mehr ausgewiesen, im Geschäftsbericht ist das Ergebnis unter „Andere Umsätze“ verbucht. Gegenüber Analysten erwähnte Pichai vor Kurzem lediglich, dass das Cloud-Geschäft zu den am schnellsten wachsenden Sparten des Internetgiganten gehöre.

Mehr: Der Markt für Cloud-Computing wächst rasant. Marktführer Amazon glaubt, einen Weg gefunden zu haben, um die Verfolger Microsoft und Google auf Distanz zu halten.

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