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Karriere-Netzwerk Nach Zensurvorwürfen: Microsoft stellt LinkedIn in China ein

Das US-Netzwerk war chinesischen Behörden weit entgegengekommen. Nun verabschiedet sich die Microsoft-Tochter dennoch vom weltgrößten Internetmarkt.
14.10.2021 Update: 14.10.2021 - 17:07 Uhr Kommentieren
Mutterkonzern Microsoft zieht sich mit dem Karriere-Netzwerk aus China zurück. Quelle: Reuters
LinkedIn-Zentrale in Mountain View

Mutterkonzern Microsoft zieht sich mit dem Karriere-Netzwerk aus China zurück.

(Foto: Reuters)

Düsseldorf Der US-Technologiekonzern Microsoft zieht sich mit seinem Karriere-Netzwerk LinkedIn aus China zurück. Indirekt machte das Unternehmen die chinesischen Zensurvorgaben für den Rückzug verantwortlich. In einem Blogeintrag schreibt Microsoft von einem „deutlich herausfordernderen Arbeitsumfeld und größeren Compliance-Anforderungen“.

Damit ist LinkedIn das letzte bedeutende soziale Netzwerk aus den USA, das sich aus dem weltgrößten Internetmarkt China verabschiedet. Facebook, Twitter und Google werden in der Volksrepublik blockiert.

Die chinesische Cyberaufsicht unterwirft alle im Land aktiven sozialen Netzwerke strengen Zensurvorschriften. Microsoft hatte zum Start von LinkedIn in China 2014 bereits eingeräumt, sich an die örtlichen Vorgaben halten zu wollen.

„Wir hatten akzeptiert, dass der Betrieb einer lokalisierten Version von LinkedIn in China die Einhaltung der Anforderungen der chinesischen Regierung an Internetplattformen bedeuten würde“, heißt es in dem Blogeintrag. Zuletzt sei das Umfeld jedoch noch schwieriger geworden. Einen genauen Grund für den Rückzug nannte Microsoft jedoch nicht.

Während der vergangenen Wochen und Monate hatten internationale Menschenrechtsaktivisten und Journalisten davon berichtet, dass ihre Profile von Microsoft in China zensiert worden waren. Die Journalistin Bethany Allen-Ebrahimian vom US-Portal „Axios“ hatte eine Mitteilung von LinkedIn öffentlich gemacht, in der sie darüber informiert wurde, dass ihr Profil als „nicht akzeptabel für China“ eingestuft worden war. Allen-Ebrahimian berichtet unter anderem über Chinas Internetwirtschaft.

US-Senator Rick Scott kritisierte das Vorgehen von Microsoft und der Tochterfirma LinkedIn daraufhin in einem offenen Brief. „Ich bin zutiefst besorgt darüber, dass ein amerikanisches Unternehmen im Auftrag der Kommunistischen Partei Chinas aktiv amerikanische Journalisten zensiert“, hatte Scott geschrieben.

LinkedIn hatte die Zensur der Profile von Journalisten und Menschenrechtsaktivisten zunächst noch verteidigt. „Wir sind eine globale Plattform, die sich an die für uns geltenden Gesetze hält. Dazu gehört auch die Einhaltung der Vorschriften der chinesischen Regierung für unsere lokalisierte Version von LinkedIn in China“, hatte das Unternehmen geantwortet.

Nun zog der Konzern offensichtlich dennoch Konsequenzen. Der Druck sowohl aus den USA als auch vonseiten chinesischer Behörden scheint einen wirtschaftlichen Betrieb der Plattform zunehmend erschwert zu haben.

Mit LinkedIn verschwindet eine der wenigen direkten Austauschplattformen zwischen der chinesischen Geschäftswelt und internationalen Partnern. Microsoft kündigte lediglich an, „im weiteren Verlauf dieses Jahres“ eine reine Jobbörse für China zu starten. Details blieben zunächst unklar.

Mehr: BSI untersucht mögliche Sicherheitslücken in Smartphones aus China

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