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Künstliche Intelligenz Google stellt ChatGPT-Konkurrenz Bard vor

Rivale Microsoft ist an Google mit dem Textroboter ChatGPT vorbeigezogen. Google will nun nachlegen - doch Microsoft scheint schon einen Schritt weiter.
07.02.2023 - 09:35 Uhr Kommentieren
Sundar Pichai Quelle: AP
Google-Chef Sundar Pichai

„Bard versucht, die Breite des weltweiten Wissens mit der Leistung, Intelligenz und Kreativität unserer großen Sprachmodelle zu kombinieren.“

(Foto: AP)

Seattle Der Wettkampf zwischen Google und Microsoft um die Zukunft der Internetsuche spitzt sich zu. Der Chef des Suchkonzerns Sundar Pichai kündigte am Montag an, sein Unternehmen werde die Suchmaschine Google um einen per Künstlicher Intelligenz (KI) gestützten Textroboter mit dem Namen „Bard“ erweitern.

Schon bald soll eine Internetsuche nicht länger eine Liste von Treffern ausweisen, sondern selbst nützliche Antworten in Textform liefern. Ein konkretes Datum nannte Pichai jedoch nicht.

Microsoft scheint deutlich weiter. Die Partnerfirma OpenAI hatte einen KI-getriebenen Chatbot namens ChatGPT veröffentlicht, der auf Kommando Aufsätze schreiben, Geschäftspläne entwickeln oder Programmcode schreiben kann. Für Dienstag hat Microsoft in die Konzernzentrale nach Redmon für eine große Pressekonferenz geladen.

Dort könnte Microsoft die Integration von Funktionen wie bei ChatGPT in die eigene Suchmaschine Bing bekanntgeben, berichtete die Nachrichtenplattform Semafor.

Microsoft könnte diese Funktion möglicherweise unbeabsichtigt schon vorab freigeschaltet haben. Nutzer teilten am Montag Bilder von der Bing-Suche, in der diese um eine Dialogfunktion mit ausführlichen Textantworten erweitert worden war. Microsoft hatte im Jahr 2019 eine Milliarde Dollar in OpenAI investiert und kürzlich ein weiteres „Milliardeninvestment“ in die Firma bekannt gegeben, das in Branchenkreisen auf weitere zehn Milliarden Dollar geschätzt wird.

Bard: Konkurrenz zu ChatGPT basiert auf Google-KI Lamda

Microsoft-CEO Satya Nadella hatte angekündigt, Künstliche Intelligenz in alle Produkte des Konzerns integrieren zu wollen. Textroboter könnten künftig also nicht nur die Internetsuche erweitern, sondern auch das Schreiben in der Textverarbeitung Word erleichtern.

>> Ihre Meinung ist gefragt: Sehen Sie in künstlich intelligenter Software wie ChatGPT eher eine Chance, ein Risiko oder ist es nur eine Spielerei? Schreiben Sie uns Ihre Meinung in fünf Sätzen an [email protected]. Ausgewählte Beiträge veröffentlichen wir mit Namensnennung am Donnerstag gedruckt und online.

Die KI-Initiative von Google umfasst drei Teile: einen Chatbot mit dem Namen Bard, neue KI-Funktionen in der Google-Suche sowie die Bereitstellung von Programmier-Schnittstellen (APIs), mit denen man KI-Anwendungen entwickeln kann.

Eine zentrale Rolle wird dabei das KI-gesteuerte Sprachmodell Lamda (Language Model for Dialogue Applications) von Google spielen. Die Konzernführung hatte Lamda 2021 als „Durchbruch in der Gesprächstechnologie“ gefeiert. Danach verschwand das Modell aus der Öffentlichkeit.

>> Lesen Sie hier: ChatGPT-Erfinder Sam Altman – dieser Mann wird Ihr Leben verändern

Bard setzt auf einer Variante von Lamda auf und wird von Google als „experimenteller KI-Dienst für Konversationen“ bezeichnet. Bard wird von sofort an für „vertrauenswürdige Tester“ geöffnet, bevor er in den kommenden Wochen für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird. Mit dem Namen des Dienstes (Deutsch: „Barde“) spielt Google auf den Dichter William Shakespeare an. Englands Nationaldichter wird oft als der „Barde von Avon“ bezeichnet.

Google präsentierte bereits 2018 eine Künstliche Intelligenz

„Bard versucht, die Breite des weltweiten Wissens mit der Leistung, Intelligenz und Kreativität unserer großen Sprachmodelle zu kombinieren“, schrieb Pichai. Es greife auf Informationen aus dem Internet zurück, um aktuelle, qualitativ hochwertige Antworten zu liefern. „Bard kann ein Ausdruck für Kreativität und ein Ausgangspunkt für Neugier sein – ob es nun darum geht, einem Neunjährigen die neuen Entdeckungen des James-Webb-Weltraumteleskops der Nasa zu erklären oder mehr über die derzeit besten Stürmer im Fußball zu erfahren.“

>> Lesen Sie auch: Konkurrenz für Bard und ChatGPT aus China: Baidu will Chatbot im März starten

Google will außerdem einen Einblick in mehrere KI-gestützte Funktionen bei der Google-Suche anbieten. Damit könne man den Anwenderinnen und Anwendern helfen, Erkenntnisse für Fragen zusammenzufassen, auf die es keine einzig richtige Antwort gibt. In Kürze werde man Funktionen in der Suche sehen, „die komplexe Informationen und verschiedene Standpunkte in leicht verdauliche Formate umsetzen“.

Google entwickelt schon lange Software auf Basis Künstlicher Intelligenz, die sich mit Menschen unterhalten kann. Bereits im Frühjahr 2018 demonstrierte der Konzern ein Programm, das etwa Restaurants anrief, um eine Reservierung zu machen – und dabei nicht als Computer erkannt wurde. Umgehend wurde Kritik laut, dass solche Technologie missbraucht werden könne. Google ließ seine Sprachsoftware in den vergangenen Jahren intern von Mitarbeitern nutzen, schreckte aber angesichts der Risiken vor einer breiten Markteinführung zurück.

Mehr zu Künstliche Intelligenz, ChatGPT und OpenAI:

Im November 2022 machte OpenAI seine Software ChatGPT öffentlich, die in wenigen Sekunden Texte liefert, die sich kaum von Antworten unterscheiden lassen, die Menschen schrieben, auch auf Deutsch. Die Technologie sorgt für Aufsehen, löst aber auch Sorgen aus: Schließlich kann man versuchen, damit in Schule oder Studium zu schummeln oder in großem Stil Falschinformationen zur Verbreitung im Internet zu erstellen. ChatGPT gibt zudem zum Teil falsche Antworten, was für Nutzer aber nicht erkennbar ist.

ChatGPT setzte Google auch im Wettbewerb mit Microsoft strategisch unter Druck. Der Erzrivale, der mit seiner Suchmaschine Bing bislang mäßig erfolgreich ist, investierte Milliarden in OpenAI und wird Software des Start-ups in seine erfolgreiche Cloud-Plattform Azure integrieren.

Mit Agenturmaterial

Mehr: Was kann der Chatbot von OpenAI?

Erstpublikation: 06.02.2023, 21:13 Uhr, (zuletzt aktualisiert: 07.02.2023, 02:54 Uhr).

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