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Mobilfunktest Fehlerhafte Studie: Netz von O2 ist besser als dargestellt

Der Mobilfunker Telefónica (O2) hat ein deutlich schnelleres Netz als in einer Erhebung berichtet. Die Firma konnte dem Studienersteller einen gravierenden Fehler nachweisen.
25.10.2019 - 16:52 Uhr Kommentieren
Telefónica hatte im Vorfeld bereits die Daten von Umlaut angezweifelt. Quelle: ddp/Ramon Costa / SOPA Images/Sipa U
Telefónica

Telefónica hatte im Vorfeld bereits die Daten von Umlaut angezweifelt.

(Foto: ddp/Ramon Costa / SOPA Images/Sipa U)

Düsseldorf Netztests sind eine der wichtigsten Messlatten für die Mobilfunkunternehmen. Es gibt viele Anbieter hinter den Erhebungen. Das Aachener Unternehmen P3, dass sich am Freitag in Umlaut umbenannt hat, gilt als einer der besten Anbieter. Mit entsprechender Aufmerksamkeit werden die Messergebnisse des Unternehmens verfolgt.

Laut der jüngsten Studie in den größten deutschen Städten waren die Downloadraten im 4G-Netz – auch LTE genannt – von Telefónica (O2) deutlich zurückgegangen. Das Problem: Die Daten, über die auch das Handelsblatt berichtet hatte, sind falsch. Umlaut hat die Informationen am Freitag geändert.

Entgegen der ersten Darstellung hat sich das Netz von Telefónica nicht von Downloadgeschwindigkeiten von 30 Megabit pro Sekunde (Mbps) im Vorjahr auf 25 in diesem Jahr verschlechtert.

Ganz im Gegenteil: Telefónica konnte die durchschnittlichen Downloadraten auf 37 Mbps steigern. Damit liegt der Netzbetreiber zwar weiter hinter den Werten von der Deutschen Telekom (91 Mbps) und Vodafone (68 Mbps). Doch anstatt sich zu verschlechtern, konnte auch Telefónica sein Netz verbessern.

Das ist wichtig, denn Telefónica ist in einer heiklen Phase. Vor fünf Jahren hatte das Unternehmen den Konkurrenten E-Plus übernommen. Vier Jahre dauerte die Integration der beiden Netze. In dieser Phase hatten Nutzer immer wieder mit Schwierigkeiten in der Netzqualität zu kämpfen.

Das Jahr 2019 hatte Telefónica-Deutschlandchef Markus Haas dann zum wichtigen Jahr ausgerufen, in dem es nicht mehr um die Zusammenlegung von zwei Netzen, sondern vor allem um den Ausbau und die Verbesserung des vereinigten Netzes gehen sollte.

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Umlaut entschuldigte sich für den Fehler. Bei der Auswahl der Daten für das aktuelle 4G-Mobilfunknetz seien bei Telefónica auch Daten aus dem langsameren 3G-Netz berücksichtigt worden. „Dadurch hat sich in der Gesamtbetrachtung ein zu geringer Mittelwert für die Downloadgeschwindigkeit ergeben“, teilte Umlaut mit. „Das hätte nicht passieren dürfen. Wir bedauern sehr, dass wir den Wert damit zu niedrig angegeben haben.“ Künftig würden die Qualitätsprüfungen ausgebaut, kündigte Umlaut an.

Telefónica hatte im Vorfeld bereits die Daten von Umlaut angezweifelt. „Die Durchschnittgeschwindigkeit, die das Netz O2-Kunden zur Verfügung stellt, liegt aktuell bei 40 Mbps. Zum Vergleich: Im Vorjahr waren es zu diesem Zeitpunkt noch 30 Mbps“, hatte ein Telefónica-Sprecher gesagt.

Für Umlaut ist der Fehler sehr riskant. Die Aachener haben sich als einer der wichtigsten Partner der Mobilfunkunternehmen positioniert. Ihre Daten werden von den Netzbetreibern eingesetzt, um deren Mobilfunkausbau zu steuern. Umlaut rühmt sich damit, oft besser über die Qualität der Netze Bescheid zu wissen als deren Betreiber.

Dafür setzt die Firma auf klassische Probefahrten mit speziellen Messfahrzeugen. Der wichtigste Lieferant der Daten sind jedoch viele Nutzer, die Apps auf ihren Smartphones installiert haben, die im Hintergrund Informationen über die Netzqualität liefern. Dafür setzt Umlaut auf sogenannte Hostapps. Das können Spiele, Unterhaltungs- oder Geschäftsapps sein.

Welche Programme genau mit Umlaut kooperieren, sagt die Firma nicht. Andere Netztest-Dienstleister wie etwa Opensignal aus Großbritannien setzen ebenfalls auf Hostapps. Datenschützer halten das Vorgehen hingegen für fragwürdig und sehen die Endnutzer teilweise als nicht ausreichend transparent informiert.

Mehr: 1&1 droht den Streit um Nutzungsentgelte mit Telefónica zu verlieren. Das Unternehmen reagiert mit einer Gewinnwarnung.

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