Nach Streit um Gesetz Facebook schließt erste Verträge mit australischen Medien

Facebook hatte sich gegen das australische Gesetz gesträubt, das Online-Plattformen verpflichtet, ihre mit Nachrichten generierten Werbeeinnahmen mit Medienhäusern zu teilen.
Sydney, Canberra Facebook hat erstmals nach der Einführung eines umstrittenes Mediengesetzes Verträge mit australischen Medienunternehmen geschlossen. Das weltgrößte Soziale Netzwerk gab am Freitag Vereinbarungen mit Private Media, Schwartz Media und Solstice Media bekannt. „Nach diesen Vereinbarungen wird es nun eine Reihe von Premium-Journalismus-Inhalten, einschließlich bisher kostenpflichtiger Inhalte, auf Facebook geben.“
Die Firmenchefin von Schwartz Media, Rebecca Costello, erklärte, der Facebook-Deal werde ihrem Unternehmen helfen, weiter unabhängigen Journalismus zu produzieren. „Es war nie wichtiger als jetzt, eine Pluralität von Stimmen in der australischen Presse zu haben“, wurde Costello in der Facebook-Mitteilung zitiert. Der Geschäftsführer von Private Media, Will Hayward, erklärte, die neue Vereinbarung baue auf einer bestehenden Partnerschaft mit Facebook auf.
Das australische Parlament hatte am Vortag ein Gesetz verabschiedet, das Online-Plattformen verpflichtet, ihre mit Nachrichten generierten Werbeeinnahmen mit Medienhäusern zu teilen. Facebook hatte sich gegen das Vorhaben erbittert zur Wehr gesetzt und in der vergangenen Woche Nachrichteninhalte auf seiner Plattform für Nutzer in Australien gesperrt.
Empörung regte sich, da auf der Plattform vorübergehend auch der Zugang zu offiziellen Behördeninformationen zur Pandemie, öffentlichen Gesundheit und zu Notfalldiensten gesperrt war. Am Dienstag hatten sich Finanzminister Josh Frydenberg und Facebook-Chef Mark Zuckerberg auf die Gesetzesänderungen geeinigt, im Gegenzug hob das Netzwerk die Blockade auf.
Australien ist die erste Nation, die ein Gesetz dieser Art verabschiedet hat. Rund um den Globus suchen Regierungen seit Jahren nach Wegen, um den Einfluss der US-Technologieriesen einzudämmen. Mehrere Staaten haben nun erklärt, Schritte nach dem Beispiel Australiens einzuleiten.
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